Die Benutzung der modernen Technik zur Herstellung von menschlicher Kommunikation hat sich tief auf die Beziehungen in Familie und Gesellschaft ausgewirkt. Leider aber steht ein großer Teil der internationalen Medien im Dienst der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, welche durch sie versucht, kulturellen Einfluss zu gewinnen und danach an die politische Vorherrschaft zu gelangen. Der US-Autor Herbert Schiller sagt, wenn ein Land seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf andere Staaten ausdehnen will, versucht es natürlich auch seine Kultur in dem Zielland zu verbreiten. Nach Meinung Schillers bedient der Westen sich vor allen Dingen der Massenmedien wie Radio, Presse und Fernsehen, um die Kultur anderer Völker zu beeinflussen.
In Teheran sprachen Gäste aus 19 Ländern auf dem zweiten internationalen Kongress für muslimische Denkerinnen über den Medieneinfluss speziell auf Frauen und Familien. Der Fortbestand der menschlichen Gesellschaft ist von dem Fortbestand der Ehe und Familie abhängig. Eine falsche Erziehung in der Familie wirkt sich ungünstig auf die Gesellschaft aus. Ein Faktor der die gesunden Beziehungen in einer Familie bedroht, sind ungeeignete Medienprogramme. Die Frauen spielen für jedes Volk eine wichtige Rolle für die Gestaltung ihrer Kultur bzw. für deren Untergang. Die Frau nimmt in der Familie einen bedeutenden Platz ein: Sie kann sowohl die Entfaltung ihrer Kinder als auch ihren Absturz verursachen. Die iranische Parlamentsabgeordnete Laleh Eftechari drückte dies auf dem Teheraner Kongress wie folgt aus: „Genauso wie die Frau als fruchtbares Vorbild die Entwicklung und Erziehung würdiger Menschen erreichen kann, kann sie auch Erwachsene heranziehen, die ihre eigene Identität vergessen und keinen Wert auf ihre Kultur und Identität legen. In den westlichen Medien wird die Frau als Mittel für Warenwerbung und für die Profitinteressen der Kapitalinhaber ausgenutzt. Daher wird sie auf eine Stufe herabgesetzt, die nicht ihrer wahren menschlichen Stellung entspricht.“ Frau Eftechari verwies auf ein Dokument der Islamischen Republik Iran, welches die rechtlichen und gesetzlichen Grundlagen für die Teilhabe der Frau in Familie und Gesellschaft aufgrund der religiösen Lehren darlegt.
Die westlichen Medien wollen eine kulturelle Gleichmachung auf der Welt hervorrufen und den Hang zum Konsum insbesondere unter den Frauen steigern. Frau Mehrschad Schababi sagt daher: „Die Medien übernehmen die Rolle, das Konsumverhalten in der Familie zu ändern und Konsumbedürfnisse zu wecken. Daher gehören die Familien zu den wichtigen Zielgruppen der Medien.“ Diese iranische Universitätsdozentin verwies darauf, dass die Medien einen bedeutenden Einfluss bei der Veränderung des Konsummodells der Familie haben können.
In vielen Medien wird heute leider die weibliche Anständigkeit unter Beschuss genommen. Auf diese Weise wird versucht, in anderen Ländern die nationale Kultur und Wesensart zu ändern. Frau Dr. Haya Thamer, Leiterin der theologischen Fakultät von Katar sagte auf der Konferenz islamischer Denkerinnen in Teheran: „Die Keuschheit schenkt einer Gesellschaft Gesundheit. Aber viele Faktoren bedrohen heute die Werte der Keuschheit in den Islamischen Gesellschaft. Zum Beispiel die Distanzierung von der Religion, die Verblassung der erzieherischen und lenkenden Rolle der Familie und die Verbreitung von betrügerischen Kulturprodukten.“ Sie sagte, im Bewusstsein über den Einfluss der Medien auf die Verbreitung von Zügellosigkeiten , müsse man gegen Faktoren der Abwendung von den islamischen Bekleidungsregeln und der Unzucht vorgehen, damit die Gesellschaft wieder in Hinsicht auf Moral und Anstand auf den optimalen Stand zurückkehrt.
Frau Schakib – eine Schriftstellerin und Journalistin aus Bahrain sagte: Die westlichen Massenmedien trifft große Verantwortung hinsichtlich der Schwächung der Keuschheit und der Verbreitung von Zügellosigkeit. Sie gefährden durch einige giftige und zerstörerische Programme die Ruhe und Sicherheit in anderen Ländern und stimulieren den Geschlechtstrieb der Jugend. Unter dem Deckmantel Freiheit und Gleichheit stellen sie die Frauen wie Billigware in den Dienst männlicher Genusssucht.“
Eine wichtige Aufgabe der Medien ist die Formung der öffentlichen Meinung, der Werte und der Kultur der Gesellschaften. Die Sudanesin Hassanat Awas Sati betonte, dass besonders die muslimischen Familien Zielscheibe der Medien sind und sagte: „Vor allem die westlichen Medien versuchen mit ihren Programmnetzen die Weltöffentlichkeit zu beeinflussen. Sie wollen in ihrem Interesse die Wesensart der Menschen, insbesondere der Jugend, welche in einer Gesellschaft Dreh- und Angelpunkt des Fortschritts ist, verändern. Medienbenutzer müssen sich über die Ziele der westlichen Medien im Klaren sein, damit sie nicht auf sie hereinfallen.“ Diese Konferenzteilnehmerin aus Afrika schlug vor, dass den Absichten der westlichen Medien durch die Bildung von Medien, welche auf islamischen Werten basieren, entgegengewirkt wird.
Die westlichen Medien verdrehen heute aufgrund böswilliger Absichten die Wahrheiten. Frau Zeynab Al Safar von einer Universität in Libanon sagte daher: „Wir leben in einer Welt voller verschiedener politische, kultureller und gesellschaftlicher Mediennetze. Die Großmächte geben Riesengelder für diese aus, um die Wahrheit zu fälschen.“ Frau Al Safar betonte, ein wichtiger Lösungsweg zur Begegnung mit diesem Übel sei, dass die muslimischen Frauen sich zusammentun und unter einem Banner den Islam gegenüber dem Kulturangriff der Fremden verteidigen.
Frau Baschari Rahman aus Pakistan sagte über den heutigen internationalen Medieneinfluss: „Das Internet und elektronische Medien stellen die Welt virtuell wie ein riesiges Buch vor. Zum Teil richten sie große Schäden an.“ Diese Universitätsdozentin verwies darauf, dass die mächtigen Länder zur Erreichung ihrer Ziele anstelle von Militärausrüstung eine neue Methode anwenden und zwar den sogenannten Soft War – den samtenen Krieg, und durch ihn versuchen, andere Völker zu unterwerfen. Sie sagte: „Sie wollen, dass die Völker der Welt ihre Sprache sprechen und ihre Kultur befolgen, d.h. sie wollen den kommenden Generationen die westliche Kultur aufzwingen. Das 21. Jahrhundert ist also die Zeit, in der die Muslime aus dem Schlaf aufwachen müssen. Denn die Medien stellen zahlreiche Verleumdungen gegen die Muslime auf und werfen ihnen Terrorismus und Gewaltverherrlichung vor. Sie stellen sogar den Kampf auf dem Wege Gottes als Gewalttätigkeit vor. Die westlichen Medien verbreiten diese falschen Vorstellungen, um die Wahrheit zu verdrehen. Deshalb müssen muslimische Mütter und Frauen auf der Hut sein und sich dafür einsetzen, ihre Kinder mit der Kultur und den echten Grundwerten ihrer Nation und Religion vertraut zu machen.“ Frau Rahman forderte , dass die Frauen in ihrer Fähigkeit, zu der jungen Generation eine bessere Verbindung aufzustellen, durch Anhebung ihres Wissens gestärkt werden.
Auf dem zweiten internationalen Kongress muslimischer Denkerinnen wurde eine Erklärung verlesen. In dieser unterstrichen die Kongressteilnehmerinnen eine verstärkte Präsenz der Muslime in der Medienwelt. Außerdem wurde die Schlüsselrolle der Frauen bei Verhütung des Identitätsverlustes in den Familien und dem Widerstand gegenüber der Kulturoffensive der Fremdmächte hervorgehoben.