Das Telefonat zwischen dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und Lawrow fand am Dienstag statt, wobei die beiden Diplomaten ihre Ansichten über bilaterale und regionale Beziehungen sowie die Notwendigkeit, die territoriale Integrität der Länder in der Region zu respektieren, austauschten.
Die Klarstellung durch Lawrow erfolgte eine Woche, nachdem Russland eine Erklärung des Kooperationsrates des Persischen Golfes (GCC) gebilligt hatte, die offenbar die Souveränität Irans über die 3 Inseln Großer Tunb, Kleiner Tunb und Abu Musa in Frage stellt.
In der Erklärung wurde außerdem eine Lösung durch „bilaterale Verhandlungen oder den Internationalen Gerichtshof im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen“ gefordert.
Der Schritt Moskaus löste heftigen Protest in Teheran aus. Das Außenministerium berief den russischen Botschafter in Teheran, Alexej Dedow, ein und äußerte den Einwand der Islamischen Republik gegen die gemeinsame Erklärung. Das iranische Außenministerium bekräftigte, dass die 3 Inseln ein integraler Bestandteil Irans seien, und forderte Russland auf, seine Haltung zu diesem Thema zu überdenken.
Während des Telefongesprächs am Dienstag äußerte Amir-Abdollahian seine „Überraschung“ über die gemeinsame Erklärung Russlands und des Golf-Kooperationsrates zu den 3 iranischen Inseln und betonte, dass Iran „historisches und ewiges“ Eigentum an den Inseln besitze.
„Die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Islamischen Republik Iran sind und werden nie Gegenstand von Verhandlungen sein“, sagte Amir-Abdollahian gegenüber Lawrow. Er betonte, dass die Beziehungen zwischen Iran und Russland auf einer soliden Grundlage stünden, und fügte hinzu: „Es sollte nichts unternommen werden, um den engen Beziehungen der beiden Länder zu schaden. “
Amir-Abdollahian begrüßte die wachsenden Beziehungen zwischen Teheran und Moskau und betonte die Entschlossenheit der Präsidenten beider Länder, die bilateralen Beziehungen so weit wie möglich auszubauen.
Lawrow betonte seinerseits die Einhaltung der Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen durch Russland, darunter auch die Grundsätze der Souveränität und territorialen Integrität der Länder. „Die Russische Föderation hat keine Zweifel an der Souveränität und territorialen Integrität der Islamischen Republik Iran und hat diese voll und ganz respektiert und wird dies auch weiterhin tun“, zitierte die iranische Nachrichtenagentur IRNA den russischen Außenminister.
Die beiden Spitzendiplomaten betonten die Notwendigkeit, die freundschaftlichen Beziehungen beider Länder zu respektieren, aufrechtzuerhalten und zu stärken, und tauschten auch über die letzten Phasen der Ausarbeitung eines strategischen Abkommens zwischen Iran und Russland ihre Meinungen aus.
Die 3 Inseln im Persischen Golf, Abu Musa, Großer und Kleiner Tunb, sind Teil Irans, was durch zahllose historische, rechtliche und geografische Dokumente in Iran und in anderen Teilen der Welt nachgewiesen und bestätigt werden kann. Jedoch haben die Vereinigten Arabischen Emirate, VAE, wiederholt Ansprüche auf die Inseln erhoben.
Die besagten Inseln fielen 1921 unter britische Kontrolle, doch am 30. November 1971, einen Tag nachdem die britischen Streitkräfte die Region verlassen hatten und nur zwei Tage bevor die VAE eine offizielle Föderation werden sollten, wurde die Souveränität Irans über die Inseln wiederhergestellt.
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