Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet , Inzwischen legen sogar die Japaner, welche dafür bekannt waren, dass sie mehr als alle andere Völker Zeitung lesen, die Zeitung langsam beiseite, und beziehen ihre Nachrichten aus dem Internet. Sie widmen 37 Minuten täglich der Internetsuche und lesen im Durchschnitt nur noch 30 Minuten Zeitung täglich. Der Chef von Yomiuri digital befürchtete in einem Artikel, dass die kommenden Generationen die meiste Zeit mit Internetsuche und digitalen Spielen verbringen werden, statt etwas Gedrucktes in den Zeitungen zu lesen.
Soweit Japan! Man kann sich vorstellen, was erst recht in anderen Ländern mit der Jugend los ist. Zweifelsohne stellen sogar die Blogger eine Bedrohung für die Zeitungen dar. John Herbert schreibt in seinem Buch „Global Journalismus“ (Internationaler Journalismus), dass die Webblogger, die meistens jung sind, mehr denn jeder andere bereit sind, die traditionellen Methoden des Journalismus beiseite zu lassen und dass ihnen der Markt und die Technologie wichtiger sind als der Journalismus. Dennoch ist er der Ansicht, dass das Internet einen demokratischen Journalismus fördert und dem Spruch „Wissen ist Macht“ mehr Sinn verleiht. Er argumentiert wie andere Gleichdenkende, dass in der Vergangenheit ein großes Hindernis für den Journalismus darin bestand, dass Zeitungen erst gedruckt und verteilt werden mussten. Dieses Problem bestünde nun bei on-line-Ausgaben nicht mehr. Er ist der Ansicht, dass es überhaupt nicht schlecht ist, wenn on-line-Zeitungen mit den gedruckten Zeitungen konkurrieren.
Aber nicht alle sind da so optimistisch.
Der Bericht über digitale Nachrichten im Jahre 2021, den das Reuters-Forschungszentrum für Journalismus RISJ angefertigt hat, betont, dass in 46 Staaten der Welt, viele Leute, insbesondere die unter 35 Jahren, täglich einen deutlichen Anteil an Nachrichten aus den sozialen Netzwerken beziehen, nämlich 34 Prozent, d.h. circa ein Drittel. Jährliche Vergleiche zeigen, dass jedes Jahr immer mehr Leute die digitalen Nachrichten auf ihrem Handy anstatt auf anderen digitalen Geräten empfangen.
Es macht einen großen Unterschied, ob man sich bei der Verbreitung von Nachrichten und Inhalten auf die sozialen Netzwerke stützt oder auf Medien, die auf Papier gedruckt werden und denen eine Berufslogik zugrunde liegt. Bei den sozialen Medien bestimmen die Algorithmen, welche Inhalte jedem Anwender gezeigt werden. Diese Algorithmen sind so entworfen, dass die Anwender auf die Plattform eines Unternehmens aufmerksam gemacht und dazu animiert werden auf dieser Plattform zu bleiben. Denn je länger sie bleiben, umso mehr Werbung kann ihnen vor Augen geführt und desto mehr können die Plattform-Unternehmen Gewinne einstreichen.
Neben dem wirtschaftlichen Profit sind die Algorithmen der sozialen Netzwerke auch darauf ausgerichtet, sensationelle Themen anzuziehen und die Gefühle der Anwender anzusprechen. Auf diese Weise binden sie den Anwender noch mehr an ihre Plattform. Leute, die einmal für Technologieunternehmen gearbeitet haben, wie Tristan Harris , der früher bei Google beschäftigt war, und Francis Hagen, ehemaliger Angestellter von Face Book, haben über den Mechanismus dieser Unternehmen und die Nutzung von Anreiz gebenden Algorithmen aufgeklärt. Hagen hat nach sechsstündigem Abbruch der zu Face Book gehörenden Plattformen vor dem US-Senat bezeugt, dass für dieses Unternehmen der Profit höher zu stehen kommt als die Sicherheit der Anwender. Er sagte, dass die Produkte von Face Book und Metaverse Abscheu verbreiten, zur Gewalt anspornen und die Anwender aggressiv machen.
Also sind die sozialen Netzwerke, die Geschäftsunternehmen gehören, von anderer Natur als die offiziellen Medien, die sich auf Berufsprinzipien und allgemeine Interessen stützen. Die Algorithmen der sozialen Netzwerke sollen so viel wie möglich Personen ansprechen, - zu jedem Preis – während es den offiziellen Medien meistens um sozialen Wandel und Verbesserung der Lage sowie kritische Beobachtung der mächtigen und einflussreichen Personen geht.
2001, als weltweit die digitalen Entwicklungen einsetzten, wurden die ersten ernsthaften Befürchtungen geäußert. Im gleichen Jahr gab die Zeitung New York Times einen Bericht heraus, in dem es hieß: „Der digitale Raum hat das Publikum für sich begeistert. Unter solchen Bedingungen wird, wenn ein Zeitungsleser stirbt, kein anderer ihn ersetzen, und wir Papierzeitungen werden mit der Zeit alle unsere Anhänger verlieren.“
Im Jahre 2010 hat die Wirtschaftskrise sich erheblich auf die Medienindustrie der Welt ausgewirkt, und das Volumen an Werbeanzeigen in den Zeitungen ging zurück. Viele große Werbeagenturen haben ihre Aktivitäten in diesem Bereich reduziert. Den meisten Gewinn brachte die Werbung in Papiermedien bei Anzeigen für den Verkauf und Kauf von Gebrauchtwagen, der Vermietung von Wohnungen oder der Stellenangebote. Die nachgelassene Kaufkraft hatte zur Folge, dass sich die Bevölkerung kaum mehr für andere Werbeanzeigen interessierte.
Leute vom Fach bestätigen seitdem, dass die Zahl der Zeitungsleser ständig weiter abgenommen hat. Der amerikanische Zeitungsreporter Lewis Green sagt: „Ich bedauere es sehr, aber ich muss eingestehen, dass sich die Existenz der Papierzeitungen ihrem Ende zuneigt. Wir versuchen einerseits unsere Strategien für die Stärkung der Druckausgabe zu steigern und auf der anderen Seite sind wir Zeuge, dass die Leute mehr Interesse daran haben, etwas in digitaler Form zu lesen. Die heutigen Leser möchten nun die Nachrichten, die sie interessieren, als Audio- oder Videodatei erhalten, und wir bei den Papierzeitungen können nicht ihr Bedürfnis erwidern.“
Die meisten Journalisten hoffen weiterhin, dass in den nächsten 10 bis 20 Jahren die Druckindustrie ihre Tätigkeit fortsetzen wird und ein Erzeugnis namens Papierzeitung in den Händen der Weltbevölkerung zu sehen ist. Aber der neuen Generation, die nicht mit Papierzeitungen groß geworden ist, ist nichts an der Wahrung dieses Erbes gelegen und sie sieht keinen Grund, statt der digitalen Ausgabe Geld für den Kauf eines Papiermediums zu zahlen.
Unter solchen Umständen ist es besser, die Tatsache zu akzeptieren, dass die Papiermedien unter dem Druck des virtuellen Raumes einen strategischen Wandel erfahren werden; so wie die großen Verlage und Medien schon seit längerem, um in der digitalen Revolution zu überleben, einen neuen Kurs eingeschlagen haben. Sie haben angesichts der zunehmenden Konkurrenz zwischen Zeitungen und sozialen Netzwerken, weitgehend Investitionen gestartet, um zu überprüfen inwieweit die verbreiteten Nachrichten zuverlässig sind. Auf diese Weise wollen sie das Vertrauen ihrer ehemaligen Leser zurückgewinnen. In vielen Ländern haben die Gesetze zu verschiedenen Angelegenheiten wie Wahlen und politische Ereignisse den Nachrichtenfluss erheblich beeinflusst. Face Book und Google aber wurden wiederholt Zensur oder die Verbreitung von gefälschten Nachrichten vorgeworfen und sie haben gezeigt, dass man ihnen nicht vertrauen kann.
Zu den zukünftigen Strategien der bekannten Größen des Journalismus wird die Überprüfung der Vorfälle und Ereignisse, die Förderung der Medienkompetenz, Vorschläge für Nachrichtentransparenz , die Verhütung von Bombardierung mit Nachrichten und die Reduzierung der Verbreitung von Falschmeldungen gehören. Studien, an denen 194 Verantwortungsträger oder Redakteure großer Zeitungsverlage der Welt teilnahmen, machen erkennbar, dass 44 Prozent von ihnen über die Wirkung der digitalen Plattformen und über den Rückgang der Beliebtheit traditioneller Medien besorgt sind.
Ein Drittel der Inhaber großer Zeitungen gab bekannt, dass sie den jetzigen Sturm heil überstehen werden, wenn sie sich auf Dinge wie Reform interner Strukturen, zeitgemäße Weiterbildung ihres Personals und Einsatz der künstlichen Intelligenz konzentrieren.
Zweifelsohne besteht eine der Möglichkeiten für Journalisten, die offiziellen Medien und die sozialen Aktivisten und Leiter im Bildungsbereich darin, die Bevölkerung und Öffentlichkeit über die Methoden der sozialen Medien zur Beeinflussung ihrer Anwender aufzuklären. Es ist zum Beispiel so, dass die Werbung in den sozialen Netzwerken ohne Entgelt allen zugänglich ist. Aber der Kostenaufwand eines jeden von uns für die Nutzung der sozialen Netzwerke und unserer Benutzung des Internets ist weitaus höher als die Kosten für ein gedruckte Zeitung oder Zeitschrift. Außerdem sind wir eine leichte Beute für das Internet, weil es uns in eine bestimmte Richtung dirigieren kann, ohne dass wir selber entscheiden. Also sollten wir auf der Hut sein.
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