AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Sonntag

22 Dezember 2019

06:28:33
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Rohani: Iran und Japan können gemeinsam USA zur Vernunft zu bringen

Irans Präsident Hassan Rohani der sich zu einem Besuch in Japan aufhält, hat das Land gebeten, mitzuhelfen, dem Versuch der USA, das Atomabkommen von 2015 mit Teheran zu zerstören, entgegenzutreten.

(ABNA24.com) Rohani ist der erste iranische Präsident, der seit 2000 Japan einen Besuch abgestattet hat. Seine Einladung galt als eine internationale Einbeziehung dieses wichtigen westasiatischen Landes, obwohl die USA sich bemühten, es zu isolieren.

Vor dem wichtigen Treffen nahm der iranische Präsident zusammen mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe eine Ehrengarde in Augenschein. Auch ein Abendessen stand für Freitagabend auf dem Tagesplan.

Obwohl Japan ein militärischer Verbündeter der USA ist, unterhält es traditionell freundschaftliche Beziehungen zu Iran als wichtigste Energiequelle. 2017 lieferte Iran 5,2 Prozent der japanischen Rohölimporte. Die iranischen Ölexporte wurden jedoch durch einseitige amerikanische Sanktionen gegen die Islamische Republik gestört.

Japan ist für fast 90% seines Ölbedarfs auf den Nahen Osten angewiesen, aber die Spannungen haben sich aufgrund des Einsatzes neuer Truppen und militärischer Ausrüstungen der USA am Persischen Golf erneut verschärft. Die Spannungen eskalierten, als Präsident Trump im vergangenem Jahr beschloss, sich aus dem gemeinsamen umfassenden Aktionsplan (JCPOA/Atomabkommen) zurückzuziehen.  

"Das Atomabkommen ist ein äußerst wichtiger Vertrag, und wir verurteilen nachdrücklich den einseitigen und irrationalen Rückzug der USA", sagte Rohani bei dem Treffen mit Abe am Freitag. "Wir hoffen, dass Japan und andere Länder der Welt Anstrengungen unternehmen, um das Abkommen aufrechtzuerhalten", fügte der iranische Präsident hinzu. Präsident Rohani sagte, dass der Zweck seines Besuchs in Japan darin bestehe, die Sicherheitslage des Nahen Ostens und die Beruhigung der Spannungen am Persischen Golf zu erörtern.

Abe plant, einen Zerstörer und ein Patrouillenflugzeug der Selbstverteidigungsstreitkräfte (SDF) in den Nahen Osten zu schicken. Er wird Rohani den Vorhaben erläutern, um von Iran grünes Licht für die Operation zu erhalten, berichtete die Japan Times. Berichten zufolge plant Abe, die SDF-Einheit in einer "unabhängigen" Mission für "Forschung und Untersuchung" in das Meer vor Oman und Jemen und in die umliegenden Gebiete zu schicken, ausgenommen der Straße von Hormus vor der iranischen Küste.

"Japan möchte sein Möglichstes tun, um Spannungen abzubauen und die Lage im Nahen Osten zu stabilisieren", sagte Abe am Freitag gegenüber Rohani. Stattdessen möchte der japanische Premierminister, dass Iran trotz des Ausstiegs der USA aus dem Atomabkommen, sich weiterhin an seine Verpflichtungen hält. "Ich gehe fest davon aus, dass Iran das Atomabkommen vollständig einhalten und eine konstruktive Rolle für Frieden und Stabilität in der Region spielen wird", sagte Abe.

Die Islamische Republik begann ein Jahr nach dem US-Ausstieg aus dem Atomabkommen, ihre nuklearen Verpflichtungen zu reduzieren. Dies geschah im Rahmen des Vertrags als Vergeltungsmaßnahme und wegen der Unfähigkeit anderer Unterzeichner des Abkommens, Teheran ausreichend zu unterstützen.

Ob Japan eine dramatische Kehrtwende in der Konfrontationspolitik Washingtons schaffen kann, ist unklar.

Abe besuchte Iran bereits im Juni, um  Gespräche mit dem Oberhaupt der Islamischen Revolution zu führen. Zur gleichen Zeit wurden zwei Tanker - einer von einer japanischen Firma - im Golf von Oman angegriffen. Viele Beobachter sahen dies als einen Versuch, die Anstrengungen beider Seiten zunichte zu machen. Nichtsdestotrotz ist Teheran daran interessiert, seine freundschaftlichen Beziehungen zu Tokio aufrechtzuerhalten.

Der stellvertretende iranische Außenminister Abbas Araghchi sagte am Montag vor japanischen Reportern, Iran hoffe nun, dass "die starken bilateralen Beziehungen zwischen Japan und Iran" den Druck der USA überwinden können. Er sagte auch, Teheran hoffe, dass die japanische Regierung und ihre nationalen Firmen wieder Öl aus Iran importieren werden.


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