„Ein echter Dialog zwischen der Regierung Aserbaidschans und
Vertretern der Region sowie die uneingeschränkte Beteiligung Armeniens
und Aserbaidschans am Normalisierungsprozess sind der einzige
nachhaltige Weg nach vorne“, sagte der zuständige UNO-Beauftragte
Miroslav Jenca gestern in New York in der Dringlichkeitssitzung des
UNO-Sicherheitsrates zu dem Konflikt.
In dieser Sitzung machten sich Aserbaidschan und Armenien gegenseitig schwere Vorwürfe.
Der armenische Außenminister Mirzoyan sprach von "ethnischen Säuberungen" an der Bevölkerung durch die aserbaidschanischen Truppen. Mehr als 10.000 Menschen seien gewaltsam vertrieben worden, darunter Frauen, Kinder und Ältere. Der aserbaidschanische Außenminister Bayramov bezeichnete den Militäreinsatz dagegen als "Anti-Terror-Maßnahme".
Aserbaidschan hatte gestern den Sieg über die Armenier in Berg-Karabach verkündet. Es strebt nun eine staatliche Wiedereingliederung der Enklave an. Völkerrechtlich gehört sie zu Aserbaidschan, mehrheitlich wird sie von Armeniern bewohnt, die eigentlich eine Unabhängigkeit anstreben. Erste Gespräche gingen zunächst ohne Einigung zu Ende.
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