In einer Erklärung von al-Masirah TV am Dienstag warnte
Abdulaziz bin Habtour, dass Sanaa über eine „angemessene Reaktion“ auf
die Aggressorregime nachdenken werde, die der Regierung ihre Einnahmen
entzogen hätten.
„Die an der Aggression beteiligten Länder sind hartnäckig und glauben, dass sie hinsichtlich der Gehälter Druck auf uns ausüben. Wir vertrauen jedoch auf das Bewusstsein unserer Bevölkerung in Sanaa und erwägen eine angemessene Reaktion“, sagte er.
„Wir geben den an der Aggression beteiligten Ländern eine letzte Chance“, erklärte Abdul-Malik al-Houthi, der Anführer der jemenitischen Widerstandsbewegung Ansarullah.
Der Premierminister sagte auch, dass derzeit alle Einnahmequellen der Regierung in den Händen der Besatzer lägen. Zuvor stammten 75 Prozent der Haushaltseinnahmen Jemens aus Öl und Gas, 15 Prozent aus Steuern und Zöllen und der Rest aus Zuschüssen, Krediten usw. , fügte er hinzu.
Heute ist der Hafen von Hudaydah jedoch die einzige Einnahmequelle und macht nur 10 Prozent der Einnahmen aus, was laut Habtour nur ausreicht, um alle drei Monate die Hälfte der Gehälter der Beamten zu bezahlen.
Bin Habtour sagte weiter, dass sich der Jemen „immer noch im Kriegszustand mit den Aggressorländern“ befinde, trotz der Bemühungen Omans, die Gespräche zur Verlängerung eines Waffenstillstands zwischen Sanaa und der Koalition wiederzubeleben.
Der im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen vermittelte Waffenstillstand gilt trotz seines offiziellen Auslaufens noch weitgehend. Es hat die Auseinandersetzungen in den letzten Monaten deutlich reduziert.
Der jemenitische Premierminister begrüßte die Vermittlerrolle Omans als „aufrichtig“, stellte jedoch fest, dass ihre Wirkung begrenzt sei. Er betonte, dass die von Saudi-Arabien geführten Koalitionsmitglieder diejenigen seien, die die Initiative ergreifen und den Krieg beenden sollten.
Saudi-Arabien begann im März 2015 einen brutalen Angriffskrieg gegen den Jemen und sicherte sich dabei die Unterstützung einiger seiner regionalen Verbündeten sowie massive Lieferungen moderner Waffen aus den USA und Westeuropa.
Die westlichen Regierungen weiteten ihre politische und logistische Unterstützung für Riad bei ihrem gescheiterten Versuch aus, die Macht im Jemen an die zuvor von Saudi-Arabien eingesetzte Regierung des Landes zurückzugeben.
Der frühere jemenitische Regierungspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi trat Ende 2014 von seinem Amt zurück und floh später aufgrund eines politischen Konflikts mit Ansarullah nach Riad. Die Bewegung verwaltete die Angelegenheiten des Jemen, in Ermangelung einer funktionierenden Verwaltung.
Der Krieg führte außerdem zur Tötung Zehntausender Jemeniten und machte das gesamte Land zum Schauplatz der schlimmsten humanitären Krise der Welt.