Der Friedens- und Sicherheitsrat der Staatengemeinschaft
erklärte in Nairobi, die Teilnahme Gabuns an allen Aktivitäten der
Afrikanischen Union und ihrer Institutionen sei ab sofort bis zur
Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung ausgesetzt.
Die Organisation fügte hinzu, man verurteile die Machtübernahme des Militärs, das den Präsidenten Ali Bongo abgesetzt habe.
Nach Angaben des Fernsehsenders France 24 gehören zu den Putschisten unter anderem Angehörige der Republikanischen Garde (GR), der Prätorianergarde des Präsidenten (la garde prétorienne), erkennbar an ihren grünen Mützen, sowie reguläre Armeesoldaten und Polizisten.
Zuvor hatte die AU Niger nach dem Putsch vorerst ausgeschlossen. Die Mitgliedschaft des westafrikanischen Landes sei bis zur Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung ausgesetzt. Auch dort hatte Militär vor etwa einem Monat geputscht. Auch Burkina Faso, Mali, Guinea und der Sudan sind seit Putschen in diesen Ländern suspendiert.
Am Mittwoch, unmittelbar nach der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses und der Verkündung von Ali Bongo zum Wahlsieger, putschte das Militär in Gabun. Es warf Bongo Wahlfälschung vor. Als neuen Machthaber benannten die Putschisten den Chef der Präsidentengarde, Brice Oligui Nguema.
Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen.
Ali Bongo wurde 2009 zum ersten Mal Präsident von Gabun. Er wurde kürzlich mit 64,27 Prozent der Stimmen zum Wahlsieger für eine dritte Amtszeit erklärt.
Die Putschisten zeigten im Staatsfernsehen, dass der gestürzte Präsident Gabuns, Ali Bongo, unter Hausarrest stehe und gaben bekannt, dass einer seiner Söhne wegen „Hochverrats“ verhaftet worden sei.
China appellierte an die Putschisten, die Sicherheit des Präsidenten zu garantieren. Der EU-Außenbeauftragte Borrell zeigte sich besorgt. Der Putsch drohe die gesamte Region zu destabilisieren. Die EU-Verteidigungsminister wollen am Mittwoch bei ihrem Treffen im spanischen Toledo die Lage erörtern.