Kiew habe mit seinen Verbündeten bereits die Lieferung von 50
bis 60 F-16-Kampfflugzeugen vereinbart, doch die Ukraine benötige etwa
160 F-16-Kampfflugzeuge, um über eine starke Luftwaffe zu verfügen und
um die Dominanz der russischen Luftwaffe im ukrainischen Luftraum zu
brechen, erklärte Selenskyj in einem gestern vom portugiesischen
öffentlich-rechtlichen Fernsehen veröffentlichten Interview.
Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische „Sonderoperation“ ab. Die ukrainische Luftwaffe verfügt aktuell nur über veraltete Flugzeuge sowjetischer Bauart. Für F-16-Lieferungen hat Kiew Zusagen aus Dänemark, den Niederlanden und Norwegen erhalten.
Nach Angaben ukrainischer Medien geht Selenskyj davon aus, dass die F-16-Kampfflugzeuge ab Anfang nächsten Jahres ihren Einsatz am Himmel der Ukraine aufnehmen werden. Denn die Verwirklichung dessen ist ein komplexer Prozess, der neben der Ausbildung ukrainischer Piloten auch die Ausbildung technischer Kräfte für die Wartung und Reparatur dieser Jäger sowie den Aufbau und die Schaffung der Hardware-Infrastruktur erfordert, die für den Einsatz dieser Jäger erforderlich ist.
Eine Koalition aus elf Ländern sollte diesen Monat in Dänemark damit beginnen, ukrainische Piloten für F-16-Kampfflugzeuge auszubilden.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte Deutschland unterdessen erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für den Kampf gegen Russland aufgerufen. "Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung", sagte Kuleba am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo.