Die Vereinigung Palästinensischer Gefangener gab dies am
Dienstag in einer Erklärung bekannt und sagte, die Besatzungstruppen
hätten innerhalb einer Woche 200 Bürger im gesamten Westjordanland
festgenommen, was die Gesamtzahl der seit Anfang 2023 festgenommenen
Palästinenser auf 5.100 erhöhte.
In der Erklärung heißt es, dass die Festnahmen in den Städten al-Khalil, Nablus, Ramallah und Dschenin erfolgten.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Shehab berichtete, die Häftlinge werden in 23 israelischen Gefängnissen sowie Haft- und Untersuchungszentren festgehalten. Unter den 5.100 festgenommenen Palästinensern befinden sich 1.200 in Verwaltungshaft, 32 Häftlinge sind weiblich und 180 Minderjährige. 700 der Häftlinge seien krank.
Die Festnahmen gingen mit Übergriffen und Angriffen auf die Gefangenen und ihre Familien einher, zusätzlich zu den großen materiellen Schäden an ihren Häusern aufgrund von Vandalismus, heißt es in dem Bericht weiter.
Die Vereinigung Palästinensischer Gefangener teilte mit, die Verhaftungen hätten „gefährliche“ Auswirkungen auf die Häftlinge und ihre Familien und fügte hinzu, dass in einigen Familien mehr als ein Mitglied im Gefängnis sei.
In der Erklärung heißt es, das israelische Regime habe die Fälle der Verwaltungshaft erhöht und betont, dass es seit Kurzem gezielt gegen eine neue Generation von Palästinensern vorgehe, darunter auch gegen Kinder.
Im Rahmen seiner Verwaltungshaft-Politik hält das Besatzerregime Palästinenser bis zu 6 Monate lang ohne Gerichtsverfahren oder Anklage fest; ein Zeitraum, der beliebig oft verlängert werden kann.
Die Inhaftierung erfolgt auf Befehl eines Militärkommandanten und auf der Grundlage dessen, was das Regime als „geheime“ Beweise bezeichnet. Einige Gefangene wurden schon bis zu 11 Jahre lang in Verwaltungshaft festgehalten.
Nach Angaben der Vereinten Nationen ist 2023 bereits jetzt schon das tödlichste Jahr für Palästinenser im Westjordanland seit Beginn der Aufzeichnung von Todesfällen im Jahr 2005.
Die UNO hatte zuvor 2022 als bisher tödlichstes Jahr mit 150 getöteten Palästinensern, von denen 33 Minderjährige waren, gemeldet.
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