Maulvi Abdul Kabir, politischer Stellvertreter des Kabinetts
der Taliban-Regierung, behauptete am Samstag bei der Jubiläumszeremonie
der Unabhängigkeit Afghanistans, die Lösung der Frage des Wasserrechts
durch den Dialog mit Iran sei eine gute Politik und ein besseres
Zusammenspiel mit den Taliban.
Im Mittelpunkt des Streits steht der Fluss Hirmand, der im Hindukusch-Gebirge in der Nähe von Kabul entspringt und 1.126 Kilometer südlich fließt, bevor er in die Feuchtgebiete von Hamun in der iranischen Provinz Sistan und Belutschistan mündet.
Die beiden Länder unterzeichneten 1973 am Hirmand-Fluss ein Wasserteilungsabkommen, in dem sich Afghanistan verpflichtete, durchschnittlich 820 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr nach Iran fließen zu lassen.
Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am 15. August 2021 hat diese Regierung wiederholt die Einhaltung des Hirmand-Vertrags hinsichtlich des Wasserrechts Irans betont.
Der iranische Botschafter in Kabul Hassan Kazemi Qomi gab letzte Woche bekannt, dass iranische Experten zum ersten Mal die Stadt Dehrawood in der Provinz Uruzgan besucht hätten, um die Frage des Wasserrechts Irans am Hirmand-Fluss zu lösen.
Er wies darauf hin, dass dies das erste Mal sei, dass iranische Experten die Wassermessstation in der Region „Dehrawood“ besuchten.
Kazemi Qomi sagte, dass wir gemäß dem Vertrag die Behauptung der anderen Partei über Wassermangel in Frage stellen und überprüfen können.
Ebrahim Raisi, Präsident der Islamischen Republik Iran, forderte kürzlich die Taliban auf, einen jahrzehntealten Vertrag über die Nutzung des Wassers einzuhalten, der Iran eine jährliche Mindestmenge an Wasser zusichert. Zur Stromgewinnung und Bewässerung der Landwirtschaft wird der mehr als 1000 Kilometer lange Fluss auf afghanischer Seite in der gleichnamigen Provinz Helmand gestaut.
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