Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, äußerte sich am Mittwoch und sagte, die beiden Seiten hätten sich noch nicht auf einen gemeinsamen Rahmen für die Verhandlungen geeinigt.
„Hier gibt es noch viel Diskussionsbedarf“, fügte er hinzu.
Kirbys Äußerungen erfolgten kurz nachdem das Wall Street Journal unter Berufung auf US-Beamte zuvor am Tag berichtet hatte, Washington und Riad hätten sich auf einen allgemeinen Entwurf eines Normalisierungsabkommens zwischen Israel und Saudi-Arabien geeinigt.
„Ich denke … um es ganz offen zu sagen: Die Berichterstattung hat bei einigen Menschen den Eindruck erweckt, dass die Diskussionen weiter fortgeschritten und näher an einem Gefühl der Gewissheit sind, als sie es wirklich sind“, sagte Kirby.
„Es gibt keine vereinbarten Verhandlungen, es gibt keinen vereinbarten Rahmen zur Kodifizierung der Normalisierung oder anderer Sicherheitsbedenken, die wir und unsere Freunde in der Region haben“, fügte er hinzu.
Kirby sagte jedoch, dass die Regierung von US-Präsident Joe Biden sich verpflichtet habe, weiter Gespräche zu führen und zu versuchen, die Dinge voranzubringen.
Biden erklärte am 28. Juli, dass nach den Gesprächen des Nationalen Sicherheitsberaters Jake Sullivan mit saudischen Amtsträgern in Jeddah möglicherweise ein Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien zur Normalisierung der Beziehungen in Sicht sei.
Um ein Abkommen mit Israel zu unterzeichnen, forderte Riad Tel Aviv öffentlich auf, die sogenannte Arabische Friedensinitiative von 2002 umzusetzen, um zunächst einen palästinensischen Staat zu gründen.
Mitglieder des rechtsextremen israelischen Regimes unter der Führung von Premierminister Benjamin Netanyahu sagen jedoch, dass sie im Rahmen eines möglichen Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen mit Saudi-Arabien keinerlei Zugeständnisse an die Palästinenser machen werden.
Laut US-Beamten fordern die Saudis die USA privat auf, die Sicherheit des Königreichs im Falle eines Angriffs zu gewährleisten und Zugang zu ziviler Nukleartechnologie sowie zu fortschrittlicheren US-Waffensystemen zu gewähren.
Washingtons Bemühungen, Saudi-Arabien in die Liste der arabischen Länder aufzunehmen, die das Abraham-Abkommen unterzeichnet haben, kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da Biden eine Wiederwahl anstrebt und die US-Regierung durch die Stärkung der Beziehungen des Königreichs zu Iran und Syrien und seine weitere Annäherung an China beschämt wurde.
Die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Sudan und Marokko unterzeichneten im Jahr 2020 von den USA vermittelte Normalisierungsabkommen mit Israel, was von Palästinensern verurteilt wurde, die die Abkommen als „Stich in den Rücken der palästinensischen Sache und des palästinensischen Volkes“ bezeichneten.