„Die Hände des zionistischen Regimes sind hinter den Kulissen der Beleidigung des Heiligen Korans sichtbar", twitterte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Dienstag. „Diese Tatsache mindert natürlich nicht die Verantwortung der Regierungen, die diese Beleidigungen ermöglicht haben, und diese Regierungen müssen Rechenschaft ablegen und verantwortungsbewusst handeln“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die schwedische und die dänische Regierung.
Die Entwicklungen erfolgten, nachdem ein in Schweden lebender irakischer Flüchtling namens Salwan Momika das heilige Buch der Muslime entweiht hatte. Er verging sich das erste Mal Ende Juni vor Stockholms größter Moschee und am vergangenen Donnerstag zum zweiten Mal vor der irakischen Botschaft in derselben Stadt, gegen den heiligen Koran, unter dem strengen Schutz der schwedischen Polizei.
Außenministeriumssprecher Kanani riet Stockholm und Kopenhagen unterdessen, „ihre Interessen, ihre Glaubwürdigkeit und ihren Ruf nicht für die Interessen des zionistischen Regimes zu opfern“.
Anfang Juli teilte das iranische Informationsdienstministerium mit, dass der irakische Staatsbürger, der in Stockholm Seiten des Heiligen Korans verbrannt hatte, mit dem israelischen Spionagedienst Mossad in Verbindung stand und an Spionageaktivitäten gegen Widerstandsgruppen beteiligt war.
Weiter heißt es, dass Momika 1986 im Irak geboren und 2019 vom Mossad angeworben wurde, und dass sein Bekanntheitsgrad und seine Vorstrafen in seinem Heimatland damals „von den Zionisten akzeptiert und begrüßt“ wurden.
Nach seiner Rekrutierung durch den israelischen Geheimdienst spielte der Iraker „eine wichtige Rolle bei der Ausspionierung der Widerstandsbewegung und der Förderung des irakischen Zerfalls“, fügte das iranische Ministerium hinzu und betonte, dass die Schändung des Heiligen Korans durch Momika Teil eines israelischen Projekts sei, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Gräueltaten des Regimes gegen die Palästinenser im besetzten Westjordanland, insbesondere in der Stadt Dschenin, abzulenken.
Auf Vorschlag Irans und Iraks hat die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) zugestimmt, am 31. Juli 2023 ein außerordentliches Treffen der Außenminister dieses zwischenstaatlichen Gremiums abzuhalten.
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