Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer unterstützte den Vorschlag, eine von den USA unabhängige europäische millitärische Koalition (schnelle Eingreiftruppe) zu bilden, und erklärte, dass die europäischen Länder über eine hohe militärische Fähigkeit verfügten, die sie für die Zukunft ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik nutzen könnten.
Matej Tonin, der slowenische Verteidigungsminister und Gastgeber des Treffens war, schlug ebenfalls die Bildung einer schnellen Eingreiftruppe von 5.000 bis 20.000 Mann vor, sagte jedoch, im Gegensatz zu seinem deutschen Amtskollegen, dass die Bildung dieser Truppe nicht der Zustimmung aller 27 EU-Mitgliedstaaten bedürfen solle.
Der ebenfalls anwesende EU-Außenbeauftragte Joseph Borrell bekräftigte die Notwendigkeit einer militärischen Unabhängigkeit des europäischen Kontinents.
"Der ungeplante Rückzug des Westens aus Afghanistan wird wahrscheinlich ein Katalysator für die Beschleunigung der Bemühungen um den Aufbau einer gemeinsamen Verteidigungskraft sein, zu der auch eine schnelle Eingreiftruppe gehören wird", sagte Borrell.
Aus Sicht der Europäer hat die Erfahrung in Afghanistan gezeigt, dass die EU nicht nur eine eigene schnelle Eingreiftruppe aufbauen und unterhalten muss, um in Krisen wie der Afghanistan-Krise sofort eingreifen zu können, sondern vielmehr muss sie fortan auch große Vorsicht walten lassen, wenn sie die Maßnahmen der USA in regionalen und internationalen Angelegenheiten verfolgt.
Nachdem die Taliban die Kontrolle über Kabul übernommen hatten, entstand auf dem und um den Kabuler Flughafen Chaos durch fliehende Afghanen. Durch den ungeordneten Truppenabzug der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan und die Evakuierung ausländischer Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte unter Leitung der USA sind bei vielen US-Verbündeten Zweifel über ihre militärischen Fähigkeiten aufgekommen.
Schon vor dem überstürzten Abzug aus Afghanistan veranlasste der Druck des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf viele europäische Länder, einen größeren Anteil der NATO-Ausgaben zu übernehmen, die europäischen Länder dazu, über den Aufbau einer unabhängigen militärischen Truppe nachzudenken und den Versprechungen Washingtons zu misstrauen.
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