AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Samstag

3 April 2021

07:44:54
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Menschenrechtsaktivisten fordern Frankreich auf Tötung von Zivilisten in Mali zu klären

Menschenrechtsaktivisten haben Frankreich aufgefordert, eine Untersuchung des Luftangriffs auf Zentral-Mali am 3. Januar 21 einzuleiten, nachdem eine UN-Untersuchung bestätigt hatte, dass mindestens 19 Zivilisten bei diesem Luftangriff getötet wurden.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die UNO-Mission in Mali, bekannt als MINUSMA,  teilte in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht mit, dass der von Reaper-Drohnen durchgeführte Angriff eine Hochzeitsfeier im Dorf Bounti traf, an der mehr als 100 Gäste teilnahmen. Die französischen Verantwortlichen behaupteten, das Ziel des Angriffs sei eine "bewaffnete Terrorgruppe" gewesen.

Stunden vor der Veröffentlichung des Berichts weigerte sich Frankreich, die Ergebnisse der Untersuchung zu akzeptieren, was bei Menschenrechtsaktivisten Empörung auslöste.

"Es ist kein Luxus, eine Untersuchung eines Vorfalls einzuleiten, der viele zivilen Opfer hinterlassen hat", sagte Jonathan Pedneault, von Human Rights Watch am Donnerstag gegenüber Middle East Eye.

"Dieser neue UN-Bericht unterstreicht lediglich die sehr wichtige Notwendigkeit für Frankreich, eine gerichtliche Untersuchung dieses Vorfalls einzuleiten. Alle Personen, die sich in der Befehlskette befanden, sollen befragt werden", forderte er.

"Der einzige Weg, dies zu tun, besteht darin, eine wahrhaftige Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, ob es tatsächlich Kriegsverbrechen gab. Danach müssen dann die dafür verantwortlichen Personen zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte Pedneault weiter.

Auch das Amnesty International Mitglied für West- und Zentralafrika Ousmane Diallo sagte, Frankreichs Version sei nicht haltbar, da keine Beweise vorgelegt worden seien.

"Die französische Stellungsnahme, dass es keine Hochzeit, keine zivilen Opfer und keinen Kollateralschaden gab, ist eindeutig haltlos", sagte Diallo gegenüber Middle East Eye.

"Und es ist klar, dass sie bei der Beurteilung, ob die Versammlung ein militärisches Ziel war, nicht das Prinzip der Vorsorge, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit angewandt haben".

Bei einem Luftangriff des französischen Militärs in Mali sollen einem UN-Bericht zufolge mindestens 22 Menschen, darunter 19 Zivilisten getötet worden sein. Am Ort des Angriffs nahe dem Dorf Bounti habe am 3. Januar 2021 eine Hochzeitsfeier mit etwa 100 Gästen stattgefunden, hieß es am Dienstag in dem UN-Bericht. 

Frankreich behauptet jedoch, dass die Bombardierung auf der Grundlage präziser Informationen durchgeführt worden sei, und bestritt die Vorwürfe.

Diallo sagte, die sofortige Ablehnung des UN-Berichts sei "ein Symbol für die Reaktion des französischen Militärs auf alle Vorwürfe gegen sie".

Dies sei nicht die erste Anschuldigung, auf die in dieser Weise reagiert wurde, fügte er hinzu.

Frankreich, ein ehemaliger Kolonialist der Region, intervenierte 2013 in Mali, um angeblich die zunehmenden militanten Aktivitäten zurückzuschlagen. Mehr als 5.100 französische Soldaten befinden sich in Mali und anderen ehemaligen Kolonien in Westafrika, um angeblich gegen Militante vorzugehen, von denen es behauptet, dass sie mit den Terroristengruppen Al-Qaida und IS in Verbindung stehen.

In den letzten Monaten wurden in Mali mehrere französische Soldaten getötet, und malische Bürger haben auf den Straßen sowie auf Social-Media-Plattformen gegen die militärische Präsenz Frankreichs protestiert.

Die Gewalt in der Region hat jedoch stetig zugenommen, und militante Gruppen nutzen Nord-Mali, für Angriffe auf Nachbarländer.

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