In einer Erklärung am Montag teilte das ägyptische Parlament mit, dass die ägyptischen Streitkräfte zu Kampfeinsätzen außerhalb der ägyptischen Grenzen geschickt werden können, um die nationale Sicherheit Ägyptens zu verteidigen und "kriminelle Milizen und terroristische Gruppen" zu bekämpfen.
Die Entscheidung fällt, nachdem der ägyptische Präsident Abdel-Fattah al-Sisi Kairo vor einer Intervention im benachbarten Libyen gewarnt hatte.
Der Schritt könnte Ägypten und die Türkei, beide US-Verbündete, die rivalisierende Seiten im chaotischen Krieg in Libyen unterstützen, in direkte Konfrontation bringen, so al-Sisi.
Ägypten unterstützt in Libyen General Chalifa Haftar, der im Osten Libyens um die Herrschaft kämpft und im April 2019 eine Offensive auf die im Westen gelegene Hauptstadt Tripolis begonnen hat. Dort hat die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz, die von den NATO-Ländern Türkei und Katar unterstützt wird.
Die von der UNO unterstützte libyschen Regierung rückt näher an die strategische Stadt Sirte heran, die al-Sisi als Rote Linie Kairos bezeichnet hat.
Die ägyptische Luftwaffe und Spezialeinheiten der Armee sind seit dem Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi 2011 vereinzelt in Libyen im Einsatz gewesen. Seit 2014 laufen Lufteinsätze mit den Emiraten über Libyen. Diese Einsätze liefen aber bisher verdeckt.
Die Spannungen eskalierten im vergangenen Jahr (2019) weiter, nachdem die libysche Nationalarmee unter dem abtrünnigen General Khalifa Haftar in Richtung Tripolis zog, um die Stadt zu erobern.
Seit dem Sturz von Gaddafi und einer NATO-Operation ist die Lage in Libyen chaotisch.
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