AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Sonntag

19 April 2020

06:03:52
1027164

Über zwei Dutzend Rohingya nach wochenlanger Irrfahrt auf Boot verhungert

Nach Angaben der Küstenwache in Bangladesch wurden fast 400 Angehörige der ethnischen Minderheit der Rohingya-Muslime an Bord eines Schiffes gerettet, das seit Wochen auf See war. Mehr als zwei Dutzend von ihnen seien durch Hunger ums Leben gekommen.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die bangladeschische Küstenwache sagte, das Schiff, das am späten Mittwoch an Land gebracht wurde, sei auf dem Weg nach Malaysia gewesen und war wochenlang herumgetrieben, als die Todesfälle auftraten.

"Sie waren ungefähr zwei Monate auf See und hungerten", sagte ein Beamter der Küstenwache am Donnerstag gegenüber Reuters und fügte hinzu, dass eine endgültige Entscheidung getroffen worden sei, die 382 Rohingya in das benachbarte Myanmar zu schicken, vor dem sie ursprünglich geflüchtet sind, da sie einem Völkermord durch den Staat ausgesetzt waren.

Hunderttausende Rohingya-Muslime flohen 2017 nach einem staatlich geförderten gewaltsamen Vorgehen im nordwestlichen Bundesstaat Rakhine aus Myanmar. Viele Angehörige dieser ethnischen Minderheit, die nach Bangladesch geflüchtet sind, leben unter schwierigen Bedingungen und in Flüchtlingslagern nahe der Grenze zu Myanmar. Zurzeit ermittelt das Internationale Gerichtshof gegen Myanmar wegen Völkermordes an den Rohingya-Muslimen.

Es gibt Spekulationen, dass mehr Boote mit Rohingya auf See treiben, wobei Coronavirus-Sperren in Malaysia und Thailand es ihnen erschweren, Zuflucht zu finden.

Malaysia - ein Land mit muslimischer Mehrheit - ist ein beliebtes Ziel für die verzweifelten Rohingya-Muslime, die in Myanmar stark leiden. Mehr als 100.000 Rohingya-Muslime leben derzeit in Malaysia, nachdem sie aus Myanmar, ihrer Heimat, geflohen sind, wo sie dennoch als illegale Einwanderer aus Bangladesch gelten.

Bereits im Februar kamen mindestens 15 Angehörige der ethnischen Minderheit ums Leben, als ihr Boot, das rund 130 Flüchtlinge beförderte, in der Bucht von Bengalen kenterte, wo es versuchte, Malaysia zu erreichen. Auch Bangladesch weigert sich, die Rohingya-Bevölkerung als Bürger anzuerkennen.

Die Vereinten Nationen haben die Rohingya als die am stärksten verfolgte Gemeinschaft der Welt bezeichnet.


/129