„Der südafrikanische Botschafter in den Vereinigten Staaten ist in unserem großartigen Land nicht länger willkommen“, schrieb Rubio am Freitag in einem Beitrag auf X. „Wir haben nichts mit ihm zu besprechen und deshalb ist er eine PERSONA NON GRATA“, fügte er hinzu.
Eine Persona non grata ist eine unerwünschte Person. Diplomatisch hat eine solche Erklärung in der Regel die Ausweisung zur Folge. „Rasool schürt rassistische Spannungen, hasst die USA und hasst Präsident Donald Trump“, schrieb Rubio weiter.
Die Ausweisung Rasools ist ein weiterer Schritt in dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen Washington und Pretoria. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Februar erklärt, Teile der südafrikanischen Gesellschaft würden sehr schlecht behandelt. Die Nachfahren europäischer Siedler seien „Opfer unfairer rassistischer Diskriminierung“. Auslöser war ein Gesetz in Südafrika, das die ungleiche Verteilung von Ackerland angehen soll. 4 Prozent davon gehören den Schwarzen, die 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Laut Trump werden die USA Farmer aus Südafrika aufnehmen und ihnen einen schnellen Zugang zur US-Staatsbürgerschaft anbieten.
In diesem Artikel von ParsToday werfen wir einen Blick auf die Biographie von Ebrahim Rasool.
Verbannung in die Cape Flats
Ebrahim Rasool wurde am 15. Juli 1962 in District Six, Kapstadt, geboren. Als er 9 Jahre alt war, wurden er und seine Familie gewaltsam aus dem Viertel vertrieben und zogen in die Cape Flats, nachdem die Apartheid-Regierung Distrikt Sixt zu einem Wohngebiet „nur für Weiße“ erklärt hatte.
Bald schloss er sich der Anti-Apartheid-Bewegung an. Er bekleidete hohe Ämter in der United Democratic Front und im African National Congress. Rasool wurde mehrfach inhaftiert und immer wieder unter Hausarrest gestellt.
Zwischen 1991 und 1994 war er Assistent des Rektors an der University of the Western Cape und Schatzmeister des African National Congress (ANC). Von 2004 bis 2008 war Ebrahim Rasool der 5. Gouverneur der Provinz Westkap und von 2009 bis 2010 Mitglied der Nationalversammlung.
Botschafter von Südafrika
Von 2010 bis 2015 war Rasool der erste Botschafter Südafrikas in den USA. Im November 2024 wurde er zum zweiten Mal zum Botschafter Südafrikas in den USA ernannt. Seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 konnte er sich jedoch nicht mehr regelmäßig mit Beamten des Außenministeriums und wichtigen republikanischen Persönlichkeiten treffen und wurde schließlich von US-Außenminister Marco Rubio als unerwünscht eingestuft.
Die Website Sema4 zitierte einen südafrikanischen Diplomaten in Washington mit der Aussage, dass der Grund für die mangelnde Kooperation wahrscheinlich in Rasools früherer Kritik an „Israel“ liege.
Der Diplomat sagte: „Ein Muslim namens Ebrahim mit einem pro-palästinensischen politischen Hintergrund wird unter den gegenwärtigen Umständen wahrscheinlich keinen Erfolg in dieser Position haben.“
Beziehungen zwischen den USA und Südafrika verschlechtern sich
Die Beziehungen zwischen Pretoria und Washington verschlechterten sich, nachdem Südafrika das israelische Regime in Den Haag wegen Völkermordes verklagt hatte. Seitdem sind die Beziehungen zwischen beiden Seiten von Tag zu Tag angespannter geworden.
Ein wesentlicher Streitpunkt ist das im Januar 2025 von der südafrikanischen Regierung verabschiedete Enteignungsgesetz. Es ermöglicht die entschädigungslose Enteignung von Land, um historisches Unrecht aus der Zeit der Apartheid (1948-1994) in Südafrika auszugleichen. Während der Apartheid wurde Land systematisch nach ethnischen Kriterien ungleich verteilt, wobei weiße Südafrikaner bevorzugt wurden. Die US-Regierung kritisiert das Gesetz.
Die südafrikanische Regierung bestreitet, dass ihr Enteignungsgesetz ethnische Gruppen benachteiligt, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.
In einem Informationsblatt des Weißen Hauses heißt es, das Land diskriminiere „in eklatanter Weise die Nachkommen ethnischer Minderheiten von Siedlergruppen“. Als Gegenmaßnahme setzte Trump im Februar die US-Hilfe für Südafrika aus und kündigte einen Plan an, die betroffenen weißen Landbesitzer als Flüchtlinge anzuerkennen.
„Solange Südafrika weiterhin problematische Akteure auf der internationalen Bühne unterstützt und gewaltsame Angriffe auf unschuldige benachteiligte Minderheiten-Farmer zulässt, werden die Vereinigten Staaten ihre Hilfe und Unterstützung für das Land einstellen“, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.
Südafrika reichte 2024 beim Internationalen Gerichtshof Klage gegen Israel wegen Völkermordes im Gazastreifen ein, die Israel als „unbegründet“ zurückwies.
Als Reaktion auf die Maßnahmen des US-Präsidenten, die sie als „Einmischung in südafrikanisches Eigentum und Territorium“ bezeichnete, setzte die südafrikanische Regierung die Aktivitäten aller US-Unternehmen auf südafrikanischem Boden aus und stoppte den Export von Mineralien in die USA.
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