AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Mittwoch

25 Dezember 2019

05:13:36
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Proteste Indischer Muslime gehen weiter

Indische Muslime, die gegen das jüngste Staatsbürgerschaftsgesetz des Landes protestieren, tragen Nationalflaggen und Kopien der Verfassung und betonen, dass ihre Protestkundgebungen gegen das voreingenommene Gesetz gerichtet sind, jedoch nicht gegen Indien selbst.

(ABNA24.com)Indische Muslime, die gegen das jüngste Staatsbürgerschaftsgesetz des Landes protestieren, tragen Nationalflaggen und Kopien der Verfassung und betonen, dass ihre Protestkundgebungen gegen das voreingenommene Gesetz gerichtet sind, jedoch nicht gegen Indien selbst.

Das neue Staatsbürgerschaftsgesetz macht es nichtmuslimischen Minderheiten aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan, die vor 2015 nach Indien geflohen sind, möglich, die indische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Dies gilt jedoch nicht für Muslime. Die Regierung weist solche Anschuldigungen zurück. New Delhi sagt, es schützt alle Bürger gleichermaßen.

Die Verabschiedung des Gesetzes am 11. Dezember löste zunächst im östlichen Bundesstaat Assam weitverbreitete Demonstrationen aus. Die Demonstranten befürchteten, dass Tausende illegale Migranten aus dem muslimischen Nachbarland Bangladesch, nun dort als legale Einwohner leben könnten. In anderen Teilen Indiens befürchten Demonstranten, dass die hinduistisch-nationalistische Regierung die Ausweisung von Muslimen vorsieht, die nicht über ausreichende Staatsbürgerschaftsdokumente verfügen.

Trotz der 20 Menschen, die in den vergangenen Tagen getötet wurden gehen die Proteste in Indien weiter. Muslimische Demonstranten gingen in der südlichen Stadt Hyderabad auf die Straße und protestierten gegen das neue indische Staatsbürgerschaftsgesetz.

Die Inder protestierten gegen die staatlichen Maßnahmen, während sie die Nationalflagge trugen und nationale Lieder sangen, um Anhänger der hindu-nationalistischen Regierung davon abzuhalten, sie als Indien-Gegner abzustempeln. Sie lasen Abschnitte der Verfassung vor und trugen Bilder der Unabhängigkeitshelden Mahatma Gandhi und BR Ambedkar, die die Ausarbeitung der Verfassung leiteten. Laut den Protestorganisatoren, würden die Demonstranten dadurch ihr Patriotismus darstellen und somit die Vorstellung zerstreuen, dass die Demonstrationen nur Muslime betreffen würden.

"Diese Trikolore ist unser Symbol gegen den Faschismus", sagte Asaduddin Owaisi, ein Gesetzgeber, der den Vorsitz einer muslimischen Partei innehat, mit Bezug auf Indiens safrangelb-weiß-grüne Flagge.

Auch in der Stadt Bengaluru versammelten sich Tausende Hindus, um gegen die Maßnahmen zu protestieren. "Dies zu einem muslimischen Protest zu machen, gibt der Regierung nur einen weiteren Anstoß, um die Bewegung zu delegitimieren", zitierte Reuters die Jurastudentin und Protestorganisatorin Hamza Tariq.

In einer Kolumne am Samstag sagte der Herausgeber und politische Kommentator Shekhar Gupta, die Proteste hätten zum "Aufstieg eines neuen indischen Muslims" geführt. Damit bezeichnete er einen Muslim der keine Angst habe, muslimisch auszusehen, und sich auch nicht davor scheue, seinen Nationalismus zur Schau zu stellen.

Die landesweiten Demonstrationen in Indien sind die größte Herausforderung für Premierminister Narendra seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014. Religiöse Minderheiten und Liberale fühlen sich zunehmend unwohl mit Modis hinduistischer Agenda, die seit seiner Wiederwahl im Mai an Bedeutung gewonnen zu haben scheint.

Im November übergab der Oberste Gerichtshof Indiens hinduistischen Gruppen die Kontrolle über einen umstrittenen Ort, an dem 1992 eine Moschee aus dem 16. Jahrhundert von hinduistischen Eiferern niedergerissen wurde. Damit ebnete er den Weg für den Bau eines hinduistischen Tempels.



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