(ABNA24.com) Der Millionen-Fußmarsch zu Arbain beinhaltet viele Botschaften. Die wichtigsten davon sind: zunehmende Verbreitung des religiösen Wissens und Bewusstseins, Ablehnung des Rassismus, Förderung der Friedfertigkeit, Dominanz der Ethik in den sozialen Beziehungen, Furchtlosigkeit der Anhänger Imam Husains (F) vor den aggressiven Maßnahmen der Gegner und ebenso Stärkung der Achse des Widerstandes in der Region Westasien.
Die erste Botschaft des Fußmarsches zu Arbain handelt von der Wahrheit, dass die Liebe zu Imam Husain (Friede sei mit ihm) die Schiiten vereint. Der Kampf zu Kerbala und der Märtyrertod Imam Husains (F) und seiner Helfer bilden die Grundlage religiösen Denkens in der schiitischen Gesellschaft. Daher ist das Heldenepos von Kerbala im Laufe der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten. Vielmehr hat die Würdigung des dritten Imams der Schiiten und seines Martyriums sogar universalen Charakter angenommen, da Menschen aus anderen Ländern und sogar Nicht-Muslime an dem Arbain-Fußmarsch für Imam Husain (F) teilnehmen. Daher sagt Ayatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution Iran, der Fußmarsch zu Arbain verbildliche, dass das Wissen über Imam Husain Verbreitung gefunden hat.
Die zweite Botschaft des großen Arbain-Fußmarsches liegt in der Ablehnung des Rassismus. Wir leben in einer Zeit, wo der Rassismus zu einer wichtigen Strategie einiger Großmächte auf der Welt insbesondere der USA geworden ist und das zionistische Regime im Gefolge seiner rassistischen Politik die Ermordung der palästinensischen Bevölkerung und die allseitige Blockade des Gaza-Streifens fortsetzt. Unterdessen nehmen an dem Arbain-Fußmarsch nicht nur Schiiten sondern auch Sunniten und Anhänger anderer Religionen teil und Menschen aller Hautfarben. Damit wird demonstriert, dass der Islam von Grund auf Rassismus verwirft. Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei hat bei einem Treffen mit den irakischen Inhabern von Pilger-Einkehrstätten hervorgehoben:
„Husain (Friede sei mit ihm) gehört der ganzen Menschheit: Wir Schiiten habe die Ehre die Anhänger Imam Husains zu sein. Aber Imam Husain gehört nicht nur uns. Die islamischen Rechtsschulen, die schiitischen und die sunnitischen, befinden sich alle unter dem Banner Imam Husains. An diesem gewaltigen (Arbain)- Fußmarsch nehmen sogar Menschen teil, die nicht an den Islam glauben.“
In einer dritten Botschaft vermittelt der Arbain-Fußmarsch den Aufruf zum Frieden auf der Welt. Obwohl so viele Menschen aus verschiedenen Ländern und sogar von anderen Religionen an diesem Fußmarsch teilnehmen, ist nichts von Aggression und Konflikt während dieses großen gemeinsamen Fußmarsches zu spüren. Man bedenke, dass diese Pilgerwanderung sich in der Region West Asien ereignet, und damit in einer Region, in der verschiedene Länder im Krieg gegen Terroristen stehen. Während des Fußmarsches zu Arbain werden die Forderung nach Frieden und die Distanzierung von Gewalt sichtbar. Dies ist es, was der wahre Islam lehrt. Dieser Islam ist das Gegenstück zu der Islam-Version der amerikanischen Regierung.
Das Gedenken an Imam Husain (F) und sein Arbain haben in Wirklichkeit zu einer ganz bestimmten Zeit und an einem ganz bestimmten Ort die Herzen der Gläubigen umeinander versammeln können, sie in Freundschaft miteinander vereint und miteinander verknüpft. Sie haben die Gläubigen freigemacht von dem falschen Stolz, aus dieser oder jener Stadt, diesem oder jenem Land, dieser oder jener Kultur zu kommen. Ihnen wurde ein universaler Blick verliehen. Zu Arbain versammeln sich alle Nationalitäten und Volksgruppen ungeachtet von irgendwelchen Konflikten unter einem Banner, um gemeinsam das Martyrium von Imam Husain (F) und seinen Helfer und seinen Hinterbliebenen zu betrauern und um Mitgefühl und Verständnis zu verspüren.
Die vierte Botschaft des großen Fußmarsches von Arbain lautet: Eine gute Moral soll die sozialen Beziehungen bestimmen. Die sozialen Beziehungen können entweder von Konflikten und Aggressionen beherrscht werden oder aber sie werden von Friedfertigkeit und gegenseitigem Respekt geprägt, so wie es während des Arbain-Fußmarsches der Fall ist.
Mohammad Resa Choschru, Vize der Forschungsabteilung des Kulturausschusses des Arbain-Stabes, sagt hierüber: „ Die große Zeremonie zu Arbain Imam Husains überdacht eine Moralordnung edler Werte, so dass auf diesem heiligen Weg keine Trennung nach sozialem Rang, Reichtum , Denkschule, Volk oder Stamm oder Nationalität und selbst nicht nach der Religion mehr erfolgt. Auf jeder Wegstrecke, auf der ihr euch in dieser Zeit in Richtung Kerbala bewegt, könnt ihr beobachten wie menschenwürdige Moral aufwallt. Es ist wie ein Wetteifern um Selbstverzicht und Opferbereitschaft mit dem Ziel, den Pilgern zu dienen. Dies lässt sich zweifelsohne dadurch erklären, dass es unter dem Firmament der Wunderwirkung Imam Husains geschieht. Diese große menschliche Aktion ist keine Bewegung aufgrund materieller Rationalität, bei der der Mensch nach Abwägung seines Gewinnes und Verlustes etwas unternimmt. Sie ist ebensowenig eine ziellose und illusionäre Bewegung, die von einer Welle von Gefühlen getragen wird. Vielmehr ist es ein Aufwallen der Menschlichkeit, welche auf dem Höhepunkt von Gefühlen und Eifer zugleich fest auf der Überlegung basiert, dass die Religion Gottes durch Würdigung des Statthalter Gottes und Ehrung seiner Losungen stabilisiert wird.“
Der Arbain-Fußmarsch gibt außerdem den Anhängern des Weges und Denkens Imam Husains (F) den Gedanken als Botschaft mit, dass sie sich nicht vor organisierten Verschwörungen und Aggressionen fürchten sollen. Der Arbain-Fußmarsch wird Jahr für Jahr größer und eindrucksvoller, so dass seine Gegner versuchen, durch Gewalttaten die Beteiligung der begeisterten Anhänger Imam Husains zu verhindern. In den Vorjahren trieb die IS-Terrormiliz ihr Unwesen in der Region, und demonstrierte Gewaltsamkeit, während die Freunde des Fürsten der Märtyrer dennoch- ohne sich von dieser brachialen Gewalt einschüchtern zu lassen - an dem Arbain-Fußmarsch teilnahmen und Frieden, Brüderlichkeit und gegenseitige Achtung in den sozialen Beziehungen demonstrierten. Auch dieses Jahr – 2019 – war die irakische Bevölkerung in einigen Gebieten dieses Landes, zeitgleich mit dem Beginn des Arbain-Fußmarsches Zeuge von Demonstrationen gegen die irakische Regierung, wobei diese Demonstrationen wegen Einmischung einiger inländischer Elemente und einiger ausländischer Staaten zu gewaltsamen Szenen führten. Das Ergebnis waren über 100 Tote und mehr als 6 Tausend Verletzte. Mit Inszenierung dieser Gewaltszenen wollte man unter anderem auch den Arbain-Fußmarsch behindern. Aber diese heimliche Absicht schlug fehl, denn dieses Jahr nahmen noch viel mehr Freunde Imam Husains (F) an diesem Fußmarsch teil. Der diesjährige Fußmarsch nach Kerbala zeigte, dass die Anhänger Imam Husains (F) klug sind und sich nicht vor Verschwörungen fürchten. Der Arbain-Fußmarsch für Imam Husain ist zu einem großen Treffen für die Verteidigung des Rechtes und die Ablehnung des Unrechts geworden – nicht nur für die Muslime sondern für alle, die auf der Welt nach Gerechtigkeit und Freiheit streben.
Die sechste Botschaft, welche der Arbain-Fußmarsch übermittelt, ist die Botschaft von der Erstarkung der Achse des Widerstandes in der Region Westasien. Dieses große Ereignis, welches aufgrund kultureller Faszination entstanden und in den Überzeugungen der Schiiten verwurzelt ist, hat sich in ein Element der weichen Macht der Schiiten in der Islamischen Welt und in der Weltordnung verwandelt. Dieses Element stärkt nicht nur die Beziehungen und fördert die Einheit sondern kann auch auf politischer Ebene viele Funktionen erfüllen.
Es ist ein Zeichen für die Erstarkung der Achse des Widerstandes in der westasiatischen Region, wenn trotz der Drohungen seitens Takfiristengruppen 20 Millionen Pilger an dem Arbain-Fußmarsch teilnehmen. Diese Erstarkung geht auf die Aschura-Kultur und ihre Botschaften zurück. In dieser Kultur, die aus dem Heldenepos von Kerbala hervorgegangen ist, nimmt der Gedanke der Kapitulation gegenüber dem Unrecht ebensowenig einen Platz ein wie der Gedanke, anderen Menschen oder gar einem anderen Land ein Unrecht anzutun. In dieser Kultur – der Aschura-Kultur – steht die Bekämpfung des Unterdrückers ganz oben an und die Unterstützung der Unterdrückten bildet ihre Ausgangsbasis.
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