Die „Initiative säkularer Islam“ hat die Zusammenarbeit der Politik mit Vertretern des politischen Islam kritisiert. „Das Bild der Muslime, das Bild der Menschen aus muslimischen Ländern ist so viel bunter, als wir das aktuell durch diese großen Verbände und Moscheegemeinden sehen“, erklärte die Anwältin und Mitinitiatorin, Seyran Ates, am Sonntagabend in Berlin. Das Bündnis wolle die Vielfalt des Islam und der Muslime zeigen und die Debatte auf eine andere Ebene bringen.
Prominente Muslime hatten die Initiative anlässlich der vierten Arbeitsphase der Deutschen Islamkonferenz im November 2018 gegründet. Zu den Initiatoren zählen etwa die Anwältin Seyran Ates, der Psychologe Ahmad Mansour, der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, die Soziologin Necla Kelek und Grünen-Politiker Cem Özdemir.
In ihrem Gründungsdokument fordern sie ein zeitgemäßes Islamverständnis. Die Initiatoren bekennen sich zu einer weitgehenden Trennung von Religion und Staat. Als Bürger einer demokratischen Gesellschaft teilten Muslime die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Bürger. Die Anerkennung der Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts lehnen sie indes ab: „Wir wollen uns nicht abfinden mit der wachsenden Macht eines demokratiefernen, politisierten Islams, der die Deutungshoheit über den gesamten Islam beansprucht.“