Die iranische Bevölkerung begeht das 40. Siegesjubiläum ihrer Revolution, während das Echo ihrer revolutionären Botschaft aus Osten und Westen der Islamischen Welt wiederhallt. Als damals Imam Chomeini (r.h) kurz nach dem Sieg der iranischen islamischen Volksbewegung davon sprach, dass die Revolution über die Grenzen Irans hinausgehen würde, konnten einige das noch nicht nachvollziehen. Aber jetzt sind Gegner und Freunde nach 40 Jahren Zeuge, dass sich die Grundsätze der Islamischen Revolution ohne jegliches Blutvergießen einen Weg in das Denken der Muslime auf der Welt gebahnt haben. Das liegt daran, dass diese Botschaft der gesunden menschlichen Natur entspricht. Ajatollah Khamenei, heutiges Oberhaupt der Islamischen Revolution im Iran hat gesagt: „Die Inhalte der Revolution und des Islams sind wie der Duft von Frühlingsblumen. Keiner kann ihn abwehren – er verbreitet sich in alle Richtungen. Diese sanfte, Geist und Seele stärkende Brise erreicht von selber allerorts.“
Der Sieg der Revolution im Iran hat die muslimischen Gemeinschaften aus Passivität und Einschüchterung befreit und sie zur Initiativen für die Rückkehr zu ihrer islamischen Identität angeregt. Die Islamische Revolution hat durch Rekonstruktion des hohen Islamwissens die Muslime veranlasst, sich erneut nach den rettenden Lehren des Islams richten. Die Islamische Weltgemeinde hatte zuvor seit längerer Zeit die Wahrheit des Islams unachtsam behandelt. Da besiegte die islamische Volksbewegung in Iran mit leeren Händen das schwer bewaffnete Schah-Regime, welches von den Großmächten unterstützt wurde und dieser Sieg überbrachte der Islamischen Welt die Botschaft, dass die Muslimische Weltgemeinde unabhängig, progressiv und stark sein kann und dies alles dank der islamischen Lehren erreichbar ist.
Die Islamische Revolution im Iran hat auf die verschiedenen Völker und besonders auf die Schiiten in Libanon eine Wirkung gehabt. Dank der Bemühungen um Aufklärung durch Imam Musa Sadr in den Jahren vor dem Sieg der Revolution im Iran sowie wegen der Situation im zionistisch-besetzten Südlibanon, und der Niederschlagung der dortigen Schiiten waren die Muslime im damaligen Libanon besonders empfänglich für die Botschaft der Islamischen Revolution Iran. Die aufeinanderfolgenden Niederlagen der Araber gegenüber dem illegalen zionistischen Regime hatten Furcht vor Israel und Komplexe gegenüber ihm unter der libanesischen Bevölkerung hervorgerufen. Außerdem hatten die libanesischen Gruppen, welche sich politisch und kämpferisch gegen die Besatzer wehrten, Niederlagen erlitten und auch war die Nationalarmee dieses Landes gescheitert und dies hatte den Hass gegen den Feind verstärkt und den Wunsch in den Herzen der libanesischen Muslime erweckt, dass der Islam wieder auflebt und erstarkt.
Die erfolgreiche Erfahrung der iranischen Bevölkerung bei der Bekämpfung von Unrecht und Diktatur hatte zur Folge, dass bald nach dem Sieg der Islamischen Revolution, angeregt von den Wegweisungen Imam Chomeinis, zu Beginn der 80iger Jahre die libanesische Hisbollah gegründet wurde. In ihrem 1985 veröffentlichten Manifest hat diese Partei erklärt: „Wir geben unsere Treuepflicht gegenüber der einzigarten, weisen und gerechten Führung des alle Bedingungen erfüllenden Wali Faqih - dem Verwaltenden Rechtsgelehrten - bekannt, welche zur Zeit in der Person Imam Ayatullah Uzma Ruhullah al Musawi al Chomeini verkörpert ist...“
Die libanesische Hisbollah hat im Kampf gegen Israel wichtige Siege erzielt und konnte den von dem zionistischen Regime besetzten Südlibanon befreien. Nach ihrem wichtigen Einsatz bei der Bekämpfung der Besatzer wandte sie sich politischen und sozialen Aufgaben zu und spielte eine effektive Rolle bei der Abhaltung der Parlaments-, Stadt- und Landratswahlen. Zuvor waren die Schiiten nicht an den Machtstrukturen in Libanon mitbeteiligt gewesen.
Ein anschauliches Beispiel für die Begrüßung der Botschaft der Islamischen Revolution und ihre Verbreitung trotz großer Entfernung, ist bei den Muslimen in Nigeria zu sehen. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land auf dem Afrikanischen Kontinent und bevölkerungsmäßig drittgrößte muslimische Land. Bei der letzten Volkszählung betrug die Zahl der Bürger dieses Landes 190 Millionen. Fünfzig Prozent der Bürger sind Muslime und die meisten von ihnen sind Sunniten, vor allen Dingen Malikiten. 40 Prozent sind Christen und 10 Prozent sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Der Islam wurde ab Anfang des zweiten Jahrhunderts nach der Hidschra – d.h. im 8. Jahrhundert nach Christus - durch muslimische Handelsleute nach Nigeria gebracht. Die Muslime haben schließlich in diesem Land geherrscht, doch ging ihre Herrschaft Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Imperialisten in dieses Land kamen und das Christentum verbreiteten, zu Ende.
Der Sieg der Islamischen Revolution hat die Muslime in Nigeria wieder aufleben lassen. Scheich Zakzaki , ein motivierter junger Mann der an der Universität für die Religion aktiv war wurde ein begeisterter Anhänger der Revolution. Er kam nach Iran. Nach seinem Treffen mit Imam Chomeini wurde er Schiit. Zurückgekehrt in die Heimat konnte er eine große islamische Bewegung gründen und anführen. Seine aufklärerischen Initiativen in den vergangenen 3 Jahrzehnten ließ die Zahl der Schiiten in diesem Land um 10 Millionen wachsen.
Was die Islamische Revolution Iran den Muslimen in Nigeria überbrachte, war das Vertrauen in die Religion und deren Eignung zur richtigen Verwaltung einer Gesellschaft und der Glaube an die Macht der Einheit. Nachdem sie vorher gegenüber religionsfeindlichen Maßnahmen passiv geblieben waren, wurde diese Gemeinschaft aktiv. Sie stellte Forderungen und brachte Opfer für ihre religiösen Ideale. Jahrelang waren die Mädchen an den Gymnasien und Universitäten des Landes nicht berechtigt ihre islamische Kopfbedeckung zu tragen. Aber die Muslime konnten die Verantwortlichen in den nigerianischen Bundesstaaten mit muslimischer Bevölkerung überzeugen, dass es den muslimischen Mädchen erlaubt sein sollte, ihrer religiösen Pflicht nachzukommen. Die Demonstrationen der Muslime in Nigeria für die Befolgung des Islamischen Religionsrechtes können als Resultat des Einflusses der Islamischen Revolution Iran betrachtet werden. Die Regierung von Nigeria musste schließlich gegenüber der Forderung der muslimischen Mehrheit im Lande nachgeben und die Durchführung der Islamischen Gesetze in ihren muslimischen Bundesstaaten zulassen.
Die Schiiten in Nigeria zählen heute zu den aktivsten schiitischen Gruppen auf der Welt. Sie sind nicht nur gegenüber den Ereignissen im Inland sondern auch denen in der Islamischen Welt im Gegensatz zu vorher aktiv geworden. Diese Bewegung in Nigeria, die in Befolgung der Islamischen Revolution Iran begann, hat das Interesse der Forscher und Islamwissenschaftler in Bezug auf die Schiitische Lehre verdoppelt. Dank der Entstehung eines revolutionären Geistes ist eine Welle des politischen Islampraktizierung unter den Schiiten dieses Landes entstanden. Sie fordern nun angesichts ihres beachtlichen Bevölkerungsanteils eine Mitbeteiligung an den staatlichen Beschlüssen.
Als die Islamische Revolution im Iran im Jahre 1979 siegte hatte Imam Chomeini (r.h.) schon seit 20 Jahren davon gesprochen, dass das zionistische Regime keine Legalität besitzt. Die Bekämpfung des Besatzerregimes Israel, das wie eine Krebsgeschwulst das Leben der Islamischen Gemeinschaft bedrohte. gehört von Beginn an zu den Grundsätzen der Islamischen Revolution Irans. Imam Chomeini hat den letzten Freitag im Fastenmonat Ramadan zum El-Quds-Tag erklärt und die Muslime in aller Welt auf die Bedeutung der Palästinafrage aufmerksam gemacht. Auf dieser Weise verlieh er der Palästinafrage ein größeres Format. Diese Frage war nicht mehr nur ein Problem der Palästinenser, Araber oder der Sunniten sondern wurde das vorrangige Problem der gesamten Islamischen Welt und die Hoffnung auf die Rettung Palästinas lebte wieder auf. Die Palästinenserbewegungen nahmen einen neuen Charakter an und anstelle ihrer völkischen und nationalen Beweggründe traten islamische Motivationen. In Wahrheit war es – wie auch einer der Palästinenserführer einmal gesagt hat - die Revolution im Iran die ein neues Kapitel für die Palästinabewegung eröffnete und zur Folge hatte, dass die Palästinafrage nur noch aus dem Sichtwinkel des Islams gesehen wird.
Die Islamische Revolution hat in der Islamischen Welt viele wertvolle Gebote wiederbelebt wie das über die islamische Frauenbekleidung, die Bekämpfung von Unrecht und Imperialismus, das Bündnis zwischen Religion und Politik und das Streben nach Bildung einer islamischen Regierung. Diese Revolution hat entscheidend bei der Entstehung der Welle islamischen Erwachsens mitgewirkt. Vorher hatte kaum jemand in einer stark von Liberalismus und Kommunismus beeinträchtigten Welt daran gedacht, dass die Religion eine Revolution auslösen könnte.
Bei der Anlehnung an die Religion in dem Sinne, ändert sich die Bedeutung von Macht und die Muslime haben gesehen, dass wahre Macht dann entsteht, wenn sie sich auf die Macht Gottes verlassen und dass sie mit Hilfe dieser Macht ihre verloren gegangenen Rechte wieder herstellen können. Als die Muslime in der Islamischen Revolution Iran ein konkretes Beispiel für diesen Sieg und die Wiedererstarkung vor sich hatten, verlief das islamische Erwachen unerwartet schnell. Unter den Völkern kam der Mut auf, gegen die fremdabhängigen Regimes zu protestieren. Ihre Hoffnung auf eine Änderung und den Sieg flammte auf. Die Bevölkerung von Tunesien, Libyen, Jemen, Bahrain und Ägypten hat sich nacheinander aufgrund islamischer Motivationen gegen ihre fremdabhängigen Regierungen erhoben. Auch wenn ihr mutiger Protest noch nicht das gewünschte Endergebnis gebracht hat, so ist dennoch das Erwachen der Völker ein kostbares Kapital, welches auf die Bildung des vereinten islamischen Glaubensvolkes hoffen lässt.