Für Zweifel an der Unabhängigkeit des Moscheeverbands Ditib vom türkischen Staat gibt es durchaus Anlass. Um allerdings die Partnerschaft im islamischen Religionsunterricht zu beenden, wie es die Lehrergewerkschaft GEW fordert, reichen Zweifel nicht aus. Dafür sind Belege nötig. Ob sie vorliegen, will das hessische Kultusministerium feststellen. Das Ergebnis der Prüfung ist abzuwarten.
Zugleich aber muss sich das Land mit der Möglichkeit beschäftigen, demnächst ohne den größeren der beiden Partner im Islam-Unterricht dazustehen. Dass die Ditib seinerzeit für die Kooperation ausgewählt wurde, hatte gute Gründe. Einer davon: Es gibt wenige, im Grund genommen keine Alternativen. Kein anderer Verband repräsentiert so viele Muslime, verfügt über den nötigen Organisationsgrad und ist überhaupt bereit zu einer Zusammenarbeit.