Nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen ereigneten sich die Tötungen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens.
Laut Erklärung der Hamas ist eine Gruppe der Kassam-Brigaden von Personen in einem vorbeifahrenden Auto aus beschossen worden. Es habe sich dabei um in zivil gekleidete israelische Truppen gehandelt. Die Palästinenser hätte daraufhin die Verfolgung der Täter aufgenommen. Dies soll einen israelischen Luftangriff ausgelöst haben.
Die israelische Luftwaffe habe insgesamt 40 Geschosse in das Gebiet abgeworfen, berichteten Augenzeugen. Dabei seien weitere vier Menschen getötet worden. Die israelische Armee teilte lediglich mit, es habe eine „Operation" im Gazastreifen gegeben, bei dem es zu einem Schusswechsel gekommen sei.
Ein Sprecher der Hamas verurteilte den Angriff als „feige".
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kürzte angesichts der Entwicklungen einem Sprecher zufolge einen Paris-Besuch ab, um nach Hause zurückzukehren.
Seit Beginn der Demonstrationen in Gaza am 30. März wurden über 200 palästinensische Demonstranten durch israelische Soldaten getötet und Tausende verletzt – darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte.
Die Palästinenser fordern ihr „Rückkehrrecht" zu ihren Häusern und Dörfern im historischen Palästina, aus denen sie 1948 von Zionisten vertrieben worden waren. Die Orte sind nach wie vor von Israel besetzt. Eine Entschädigung blieb bis heute aus.
Zudem fordern die Menschen in Palästina ein Ende der seit elf Jahren andauernden völkerrechtswidrigen israelisch-ägyptischen Absperrung des Gazastreifens, die die ohnehin kleine Wirtschaft der Küstenenklaven gänzlich stilllegte.