Die fremdenfeindliche Lega ist in Italien für Anti-Islam-Rhetorik bekannt: Nun hat die Lega-regierte Region Lombardei eine ehemalige katholische Kirche an einen Muslimverband versteigert. Aus der Kapelle in Bergamo soll eine Moschee werden. Und das, obwohl die Partei von Innenminister Matteo Salvini seit Jahren gegen den Bau von Moscheen in Italien auf die Barrikaden geht. Die Regionalregierung habe ein „vernichtendes Eigentor“ geschossen, erklärte Bergamos Bürgermeister Giorgio Gori am Freitag auf Facebook.
Die Region habe ein „absurdes Gesetz“ gegen Moscheen erlassen, die Muslime dazu zwinge, in „geheimen Untergeschossen“ zu beten. Das Skandalöse sei weniger, dass ein christlicher Ort zu einer Moschee werden soll, erklärte der Bürgermeister von der sozialdemokratischen Partei PD weiter. Viel schlimmer sei, dass die Region für 400.000 Euro einen spirituellen Ort verscherbele.
Der Regionalrat der Fünf-Sterne-Bewegung, Dario Violi, lästerte: „Die Lega macht jeden Tag Wahlkampf gegen den Islam und verkauft nun eine Kirche an die muslimische Gemeinde. Wenn es darum geht, Kasse zu machen, sind auch Moscheen okay.“