AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Islam.de
Montag

24 September 2018

05:47:02
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Arabischen Emiraten

Muharram (Islamisches Neujahr)

Der Muharram ist der erste von 12 Monaten des islamischen Kalenders. Er ist für viele Muslime – insbesondere Schiiten und Aleviten – eine Zeit des Gedenkens und der Trauer, in der des Todes des Imam al-Husain gedacht wird. In manchen Regionen finden aus diesem Anlass am zehnten Tag des Monats (Aschura) öffentlich inszenierte Selbstgeißelungen statt.

Traditionen, Events und Bräuche

Die Bräuche unterscheiden sich zwischen den verschiedenen islamischen Konfessionen. Während am ersten Tag des Monats Muharram viele Muslime lediglich den Anfang des neuen Jahres markieren, beginnt etwa für Schiiten und Aleviten eine zehntägige Trauerperiode. Diese beginnt mit dem Jahrestag der Schlacht von Kerbala im heutigen Irak und endet mit dem Gedenktag Aschura, welcher der Erinnerung an den Tod des Imam al-Husain, einem Enkel des Propheten Mohammed, im Jahre 680 n. Chr. gewidmet ist.

Viele Muslime fasten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang an Aschura, manche auch an den Tagen davor und danach. In einigen Moscheen werden an und um Aschura kostenlose Mahlzeiten (nazar) angeboten. Im Irak begeben sich in dieser Jahreszeit viele Schiiten auf eine Wallfahrt zum Imam-Hussain-Schrein in Kerbala, wo al-Husain begraben liegt. Im Iran sind vielerorts Muharram-Passionsfeiern (Ta’ziya) zu sehen, bei der die symbolische Selbstgeißelung der Teilnehmer im Mittelpunkt steht. Wegen der teilweise groben Verletzungen, die sich die Teilnehmer selbst zufügen, wurden diese Zeremonien von der islamischen Obrigkeit in einigen Regionen verboten.

Auch in muslimischen Gemeinden in Südasien finden ähnliche Zeremonien statt, jedoch unter anderen Namen – zum Beispiel marsiya, noha, soaz, tabuik und tabut. In Jamaika sowie in Trinidad und Tobago  sind sie unter den Namen Hosay oder Hussay bekannt.

Sind die Geschäfte geschlossen?

Das islamische Neujahrsfest ist in vielen Ländern der Erde ein gesetzlicher Feiertag – etwa in Indien, Indonesien, Jordanien, Malaysia und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch in anderen Ländern ändern muslimisch geprägte Geschäfte und Organisationen in dieser Zeit ihre Öffnungszeiten. Besonders abends kann es in der Nähe von Moscheen wegen des großen Andrangs zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Hintergrund

Der islamische Kalender umfasst 12 Monate mit insgesamt etwa 354 Tagen (die Länge kann variieren). Im ersten Monat Muharram fanden in der Vergangenheit viele Begebenheiten statt, welche die islamische Geschichte und Kultur entscheidend mitgeprägt haben – darunter die Schlacht von Kerbala, der Tod des Imam Husain ibn Ali und seines Clans (Ahl al-Bait) am zehnten Tag.