In Syrien geht es längst nicht mehr um das, was den Krieg bei seinem Beginn im Jahr 2011 angetrieben hat. Nach mehr als sieben Jahren Krieg hat sich das Regime von Baschar al Assad gegenüber der Opposition klar durchgesetzt. Der bewaffnete Aufstand ist niedergeschlagen.
Heute stehen zwei andere Themen im Vordergrund: Erstens überlässt Russland mit seiner Präsenz in Syrien das Mittelmeer nun nicht mehr der Nato; vielmehr erweitert Moskau aus Syrien heraus seinen Einfluss in der Region. Zweitens gerät Syrien immer tiefer in den Orbit Irans und wird schiitischer. Denn schiitische Kämpfer und ihre Familien ziehen in die Stadtviertel und Häuser jener Syrer ein, die geflohen sind, das sind überwiegend sunnitische Muslime. Damit setzt sich in Syrien fort, was in anderen Ländern begonnen hatte: die Militarisierung der schiitischen Muslime unter Führung Irans. Schiitische Milizen bilden nun nicht nur im Libanon mit der Hizbullah und dem Irak mit dem „Hashd al shaabi“, der „Volksmobilisierung“, eine bewaffnete Macht, sondern auch in Syrien.