"Eine anhaltende militärische Eskalation könnte die Vertreibung von etwa 200.000 Menschen aus den umkämpften Gebieten zur Folge haben", sagte Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK, am Freitag in Berlin.
Die Kämpfe würden jeden Tag schlimmer."Berichten zufolge wurden bei den Angriffen auch zivile Krankenhäuser getroffen", beklagte Johnen. Dadurch verschlechtere sich die bereits jetzt schon ungenügende Gesundheitsversorgung für tausende Menschen dramatisch. "Wenn nun zusätzlich auch Versorgungswege unterbrochen und die Importe aus dem Nachbarland Jordanien erschwert werden, kann das zu erheblichen Engpässen bei der Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs führen", sagt Johnen."
Die Vertriebenen benötigten sofortige Hilfe und Unterstützung, insbesondere Unterkunft, Nahrungsmittel, Wasser und medizinische Versorgung. Viele von ihnen sind in Richtung der Grenze zu Jordanien geflohen, die allerdings geschlossen ist", sagt Johnen. "In Daraa darf sich das Drama von Aleppo und Ost-Ghouta nicht ein drittes Mal wiederholen".
Der bewaffnete Konflikt in Syrien geht bereits ins achte Jahr. Derzeit sind in Syrien nach DRK-Angaben mehr als 13 Millionen Menschen und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), die Schwestergesellschaft des Roten Kreuzes, leistet demnach monatlich mit Unterstützung des DRK humanitäre Hilfe für etwa 5,5 Millionen Menschen.