"Ich habe gar nicht groß nachgedacht", sagte Gassama im Gespräch mit Macron. "Gott hat mir geholfen. Umso höher ich kam, umso mehr Mut hatte ich auch, noch weiter hochzuklettern."
Und dieser Mut wird belohnt: Der Zuwanderer aus Mali - erst seit einigen Monaten im Land - soll einen französischen Pass bekommen. Bislang ist er ohne französische Papiere. Auch ein möglicher Job bei der Pariser Feuerwehr winkt ihm.
In sozialen Medien wird Mamoudou Gassama als "Spiderman aus dem XVIII." gefeiert, in Anspielung auf den Filmhelden und den 18. Pariser Stadtbezirk. Die Videoaufnahmen der Aktion wurden bereits hunderttausendfach geklickt.
Das Kind, das Gassama rettete, war von seinem Vater allein in der Wohnung zurückgelassen worden - dem Mann droht nun eine Strafe wegen Vernachlässigung seiner elterlichen Pflichten. Darauf stehen in Frankreich bis zu zwei Jahre Gefängnis und 30 000 Euro Geldstrafe. Staatsanwalt François Molins sagte dem Sender BFMTV, der Mann sei zum Einkaufen gegangen und habe anschließend noch Pokémon Go gespielt. "Er ist erschüttert." Ein Gerichtstermin ist für September angesetzt.
Als "muslimischer Spiderman" genannt
Er wird muslimischer Spiderman genannt, weil er ein Kind gerettet hat. Dabei ist er einfach ein Muslim, der entsprechend dem Islam handelt und seine Fähigkeiten für das Gute einsetzt. Denn Allah sagt:
„[...] Und wer einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet!“ 5:32 (Qur’an)
Dieses Bild passt natürlich nicht in das Bild eines Muslims oder Flüchtlings, welches derzeit in den Medien oder von Politikern in ganz Europa gezeichnet wird.
Der französische Präsident nutzt die selbstlose und gute Tat aus, in dem er der muslimische Mamoudou aus Mali die Staatsbürgerschaft verleiht.