In Thüringen ist es über Pfingsten zu antimuslimischen Vorfällen gekommen. In der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl steckten unbekannte Täter einen abgetrennten Schweinekopf auf einen Metallzaun, wie das Innenministerium mitteilte. Ein Wachschützer habe den Kopf am Pfingstmontag entdeckt, berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag.
Hinweise auf mögliche Täter gibt es nach Polizeiangaben bislang noch nicht. Das Schwein gilt in mehreren Religionen, darunter im Islam, als unrein und daher für die Gläubigen als besonders beleidigend.
Bereits am Sonntag hatte nach Ministeriumsangaben ein 35 Jahre alter Mann auf dem Gelände eines islamischen Kulturvereins in Erfurt einen 15-jährigen Araber und einen 47-jährigen Türken beschimpft, beleidigt und mit Bier bespritzt. Weitere Gläubige, die zu Hilfe kamen, hätten den Mann anschließend festgesetzt, bis die Polizei kam und ihn zeitweilig in Gewahrsam nahm, sagte ein Ministeriumssprecher. Anschließend habe der 35-jährige Deutsche damit gedroht, dass sich in seinem Rucksack eine Bombe befinde – was nicht der Fall war.
Innenminister Georg Maier (SPD) verurteilte die Taten als „unerträglich und nicht hinnehmbar“. Muslime begehen derzeit den Ramadan, ihre Fastenzeit.