Der „Antimuslimischer Rassismus Report“ für das Jahr 2016 wurde veröffentlicht. Herausgegeben wird der Report von Dokumentations- und Beratungsstelle für Islamfeindlichkeit und Antimuslimischen Rassismus. Im Bericht werden Zahlen, Statistiken, Analysen und einige beispielhafte Fälle präsentiert. Das erste Mal erschien der Bericht für das Jahr 2015.
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 309 islamfeindliche bzw. antimuslimisch rassistische Fälle dokumentiert. Im ersten Report des Jahres 2015 hingegen wurden 156 Fälle dokumentiert und im letzten Jahr 2016 256. Verglichen zum letzten Jahr verzeichnet die Dokustelle somit einen Anstieg von ca. 21%, das sind 53 Fälle mehr als im Vorjahr.
Wahlen stellen Höhepunkt der Angriffe dar
Auffällig sei, dass fast die Hälfte aller Beschmierungen im Jahr 2017 entweder in der Fastenzeit oder am anschließenden Ramadanfest begangen wurden. In der Zeit vor den Wahlen und auch am Wahltag kam es vermehrt zu antimuslimischen Angriffen.
Um nicht nur antimuslimischen Rassismus, sondern alle Formen von Diskriminierungen und Rassismen entgegenzuwirken fordert die Dokustelle vom BMI den Begriff „Islamfeindlichkeit“ statt „Islamophobie“ zu verwenden, da ein Angriff eine aktive Tat ist und nicht nur eine Einstellung. Außerdem empfielt die Dokustelle eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung und Antirassismus Schulungen. „Besonders wichtig ist hier bereits frühzeitig anzusetzen und mit Hilfe staatlicher Förderung Workshops und Sensibilisierungsarbeit zum Thema Antirassismus in Schulen durchzuführen“, so die Dokustelle.
Islamfeindliche Tendenzen ermitteln
Ziel dieser Dokumentierungs- und Beratungsstelle sei es, zum einen Betroffenen Unterstützung zu bieten und zum anderen anhand vorhandener Zahlen und Fakten Tendenzen in der Gesellschaft zu ermitteln. Hierbei wird zwischen Hassverbrechen/hate crime, Verhetzung/Hassrede/hate speech, Diskriminierung, verbalem Angriff, Beschmierung (halb) öffentlicher Plätze, die an muslimische Institutionen gerichtete Islamfeindlichkeit und die Kategorie Sonstiges unterschieden.
Die Dokustelle ist eine Dokumentations- und Beratungsstelle, die spezialisiert ist auf die Themengebiete “Islamfeindlichkeit” und “antimuslimischer Rassismus”. Sie wurde im Dezember 2014 errichtet, um den antimuslimischen Rassismus zu dokumentieren und Betroffene zu beraten und ist somit die einzige etablierte Fachstelle ausschließlich für Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus in Österreich. Die Dokustelle ist ein Projekt der Initiative muslimischer Österreicherinnen und Österreicher (ein Fachverein der IGGÖ).