Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul will junge Muslime stärker in den Fokus nehmen. Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ am Freitagabend auf seiner Internetseite meldete, plädiert der CDU-Politiker für eine Gesetzesnovelle, die es den Sicherheitsbehörden ermöglicht, auch anschlagsbereite „Islamisten“* unter 14 Jahren zu beobachten. Viele junge „Fanatiker“* würden über das Internet radikalisiert, sagte Reul. „Gerade junge Menschen verbringen oft viele Stunden am Tag vor dem Computer. Ich befürchte, dass wir demnächst auch radikalisierte Kinder in den Blick nehmen müssen, die uns gefährlich werden können.“
Der Politiker zeigte sich zudem besorgt angesichts von Rückkehrern und deren Kindern aus Kriegsgebieten. Die betreffenden Mädchen und Jungen hätten zum Teil Gräueltaten erlebt, erläuterte er. „Wir müssen befürchten, dass die Hemmschwelle, Gewalt anzuwenden, bei ihnen besonders gering ist.“ Bislang sei es den Sicherheitsbehörden allerdings nicht möglich, Kinder unter 14 Jahren zu überwachen. „Deshalb müssen wir prüfen, wie wir die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen können, um die Gesellschaft auch vor ganz jungen Gefährdern effektiv zu schützen.“ (KNA, iQ)
*Diese Wortwahl ist nicht die Entscheidung der Redaktion, sondern die Wortwahl des Innenministers.