Dem Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit wurden 2016 und 2017 insgesamt 225 anti-muslimisch motivierte Diskriminierungsfälle gemeldet. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer weitaus höher anzusetzen ist, wenn bedacht wird, dass essich hierbei lediglich um jene Vorfälle handelt, die dem Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit gemeldet wurden. Mit 110 Diskriminierungen im Jahr 2016 und 115 im Jahr 2017 ist ein leichter Zuwachs zu erkennen.
Insgesamt sind Frauen (204) häufiger betroffen als Männer (22). Diskriminierung aufgrund der Religion zeigt sich als vordergründiges Tatmotiv, gefolgt von Anfeindungen und Benachteiligungen und/oder aufgrund der ethnischen Herkunft.
„Negative bis hin zu feindselige Haltung gegenüber Muslim_innen nehmen besorgniserregende Ausmaße an. Wir beobachten auch, dass die Hemmschwelle für Übergriffe mit islamfeindlichen Beweggründen immer weiter sinkt, wie an den zunehmenden deutschlandweiten Anschlägen auf Moscheen zu erkennen ist. Wir appellieren an Politik und Verantwortliche, sich entschieden gegen Diskriminierung von Muslim_innen und den Antimuslimischen Rassismus zu stellen, so Zeynep Çetin, Projektleiterin beim Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit. Darüber hinaus ist eine intensivere Sensibilisierung und Stärkung der muslimischen Community von Nöten.