In Deutschland leben mehr als 6 Millionen Muslime. Sie arbeiten, führen Geschäfte, sind Schüler, Studenten oder Rentner, gehen Hobbys nach, engagieren sich in Vereinen und Gemeinden. Und sie tätigen ihre Bankgeschäfte – in der Regel wohl in ganz normalen Finanzinstituten wie die übrigen Deutschen. Viele habe aber ein Problem damit.
Koran und Sunna verbieten Muslimen Zins- und Spekulationsgeschäfte. Deshalb hat sich weltweit das „Islamic Banking“ etabliert, ein Bankwesen, das Finanzgeschäfte ausschließlich nach den Regeln des Islams betreibt.
Über die Besonderheiten dieser Art von Banking diskutierten an diesem Freitag in Osnabrück Wissenschaftler und Bank-Experten auf Tagung „Re-Thinking Islamic Banking“ des Instituts für Islamische Theologie (ITT) an der Universität Osnabrück.
„In Deutschland ist ‚Islamic Banking‘ eine Nische“, erläutert der Münsteraner Rechtswissenschaftler Matthias Casper. Entsprechend klein sei hier die Nachfrage nach entsprechenden Finanzprodukten. In der Eurozone ist die KT Bank in Frankfurt mit Filialen in Köln, Berlin und Mannheim die bislang einzige islamische Bank. Ihre Bilanzsumme betrug 2015 rund 54,4 Millionen Euro.