Die Rückführung könne nicht wie geplant am Dienstag beginnen, sagte Abdol Kalam Azad von der Behörde für Flüchtlingshilfe in Bangladesch am Montag. Die Errichtung von Transitzentren an der Grenze und die Erstellung von Listen mit den Namen potenzieller Rückkehrer nähmen noch einige Zeit in Anspruch. Ein neues Datum für den Beginn der Rückführungen nannte Azad nicht.
Internationale Menschenrechtsorganisationen und die Rohingya-Muslime sind besorgt über die zwangsläufige Rückführung der Rohingya-Flüchtlinge.
Am 25. November 2016 hatten Myanmar und Bangladesch die Rückführung von mindestens 650.000 Rohingya-Flüchtlinge, die seit Oktober 2016 in Bangladesch eintrafen, in den Bundesstaat Rakhine vereinbart, unter der Bedingung, dass die beiden Länder die Sicherheit, Gesundheit und Würde dieser muslimischen Minderheit garantieren. Von Dienstag an sollten 1.500 Rohingya pro Woche nach Myanmar zurückgeschickt werden.
Bei den Angriffen des myanmarischen Militärs und extremistischer Buddhisten auf die muslimischen Gebiete in Rakhine seit dem 25. August 2017 sind laut Angaben der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" mehr als 6.500 Rohingya getötet worden. Die UNO stufte das Vorgehen der Armee gegen die Rohingya als "ethnische Säuberung" ein.
Vor Beginn der neuen Welle der Angriffe lebten bereits 300.000 Rohingya-Muslime in Bagladesch.