Wer sich durch seine Hautfarbe, ein Kopftuch oder andere äußerliche Merkmale von der Mehrheitsbevölkerung abhebt, erlebt weitaus häufiger Diskriminierung als andere Menschen mit Migrationsgeschichte. Das geht aus einer Erhebung des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hervor, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Nahezu jeder Zweite, der einen sichtbaren Migrationshintergrund hat – etwa Hautfarbe, Kopftuch oder fremdländische Gesichtszüge – berichtet von Benachteiligung. Kommt ein ausländischer Akzent hinzu, steigt der Wert auf 59 Prozent. Bei den „typisch deutsch“ Aussehenden fühlen sich nur etwa 17 Prozent benachteiligt.
Aus Sicht der Forscher liegt es nahe, dass über das Aussehen die Migrationsgeschichte schneller erkannt wird und es zu mehr Diskriminierung kommt. Denkbar sei auch, dass Menschen, die sich ihres ausländischen Aussehens oder ihres Akzentes bewusst seien, sensibler seien für Diskriminierung.