Pläne der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ zur Übernahme von Vormundschaften für minderjährige Flüchtlinge sind aus Sicht des Hamburger Verfassungsschutzes „fast schon zynisch“. „Vor dem Hintergrund der verfassungsfeindlichen Ideologie und zahlreichen fremdenfeindlich und völkisch motivierten Aktionen der vergangenen Monate ist die aktuelle Kampagne kaum als große soziale Tat zu verstehen“, teilte der Verfassungsschutz am Montag mit.
Zuvor hatte bereits der Kinderschutzbund die Justiz vor Anfragen Rechtsextremer gewarnt, bestätigte ein Sprecher der Sozialbehörde. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahl derzeit nur wenige Vormünder benötigt würden.
Aktivisten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ hatten dazu aufgerufen, Flüchtlingsvormund zu werden, um «über vorhandene falsche Erwartungen an ihr Gastland» zu reden. Ein Sprecher der vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung bestätigte einen entsprechenden Internetbeitrag. Demnach haben sich Aktivisten des Hamburger Ablegers bereits beraten lassen und planen Schulungen zu dem Thema. Zuerst hatte das Onlineportal „Vice“ berichtet.