Die AfD will ihren dreimal durchgefallenen Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten abermals zur Abstimmung stellen. „Natürlich werden wir ihn weiter aufstellen“, sagte Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Ich wüsste auch keine Alternative. Denn das, was er über den muslimischen Glauben gesagt hat, ist das, was wir alle denken.“ Und: „Grundvoraussetzung für einen unserer Kandidaten ist, dass er genauso denkt wie Herr Glaser.“
Die anderen Fraktionen lehnen Glaser ab, weil er aus ihrer Sicht mit islamfeindlichen Äußerungen das Grundrecht auf Religionsfreiheit infrage stellt. Glaser hatte sich dafür ausgesprochen, dem Islam nicht das Grundrecht auf Religionsfreiheit zuzugestehen, weil der Islam selbst keine Religionsfreiheit kenne und sie dort, wo er herrsche, im Keim ersticke.
Gauland sagte: „Die anderen (Fraktionen) können ja sich der Stimme enthalten, dann wählen wir ihn mit unseren Stimmen.“
In der Diskussion um gesperrte Twitter-Tweets seiner Fraktionsstellvertreterin Beatrix von Storch bestritt Gauland, dass es darin pauschal um alle muslimischen Männer in Deutschland gegangen sei. „Es geht überhaupt nicht um zweieinhalb Millionen Menschen. Sondern Frau Storch hat kritisiert, dass die Kölner Polizei den Versuch macht, Menschen, die ihr Gastrecht in Deutschland missbrauchen, in irgendeiner Weise einzufangen“, sagte er.