ZMD bei der Gedenkveranstaltungen dabei "Ein Moment der Stille kehrt ein in Berlin", brachte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) in einer Gedenkstunde des Abgeordnetenhauses die Stimmung auf den Punkt.
Er bat die Opfer um Verzeihung für viele Pannen im Zusammenhang des Attentats. "Wir können nur erahnen, wie tief ihr Schmerz ist", meinte er. In der Gedächtniskirche hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Betroffenen gesprochen und mit ihnen um die zwölf Menschen getrauert, die der Attentäter Anis Amri am 19. Dezember 2016 in den Tod gerissen hatte. "Wir lassen Sie mit alldem nicht allein", versicherte er ihnen.
Bei einer interreligiösen Andacht räumte der Bundespräsident auch Fehler der Politik ein: "Zur Wahrheit gehört auch, dass manche Unterstützung spät kam und unbefriedigend blieb." Und weiter: "Unsere Haltung muss sein: Dieser Anschlag hätte nie passieren dürfen. Und ja, es ist bitter, dass der Staat Ihre Angehörigen nicht schützen konnte.
"Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch mahnte, die Tat und ihre Folgen nicht zu verdrängen. "Geben wir noch Raum für die Toten, für ihre Gesichter und ihre Botschaft?", fragte er. Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge erinnerte an "das Dunkel, das sich durch die Tat eines Fanatikers über uns gelegt hat".
Besonders bitter sei, dass Willkür und Zufall Menschen zu Opfern gemacht hätten. Auch Vertreter anderer christlicher Kirchen sowie von Juden, Muslimen und des Humanistischen Verbandes wirkten an der Andacht mit. "Licht über Licht "Iman Mohammad Matar las aus dem Koran den berühmten Lichtvers und spendet so den Trauenden Trost. Auch ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek war unter den Trauergästen.
Er mahnte, dass besonders an solch einem Tag sich jeder vereint gegen Hass und Fanatismus und in Solidarität für die Opfer zeigen möchte und schließt mit eine leisen Hoffnung: "Das Licht des Friedens wird am Ende stärker sein als Hass und Zwietracht und den Drang der Zerstörung unserer freiheitlich-demokratische Ordnung".