Kurz vor dem entscheidenden Parteitag der SPD spitzt sich der Streit um eine erneute Regierungsbeteiligung zu. Dabei bringen sich Befürworter und Gegner einer neuen Großen Koalition in Stellung.
Eindringlich warnt etwa der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Marco Bülow seine Partei vor einem neuen Bündnis mit der Union. "Die SPD könnte damit ihr Überleben aufs Spiel setzen", sagte Bülow der "Frankfurter Rundschau". Er glaube, dass Parteichef Martin Schulz wirklich eine Erneuerung der SPD wolle, sagte Bülow. "Er hört aber zu stark auf eine alte Beraterclique, deren Hauptziel schon immer war, wieder in die Große Koalition zu gehen."
Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hingegen appellierte an die Parteitagsdelegierten, sich Gesprächen mit der Union nicht zu verschließen.
"So richtig will niemand in der SPD eine neue Große Koalition", sagte Kahrs der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Aber in der jetzigen Situation geht es nicht ums Gefühl, sondern darum, Verantwortung zu übernehmen, und das bedeutet: Wir müssen mit der Union zumindest reden."
source : welt
Mittwoch
6 Dezember 2017
12:55:35
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Unmittelbar vor Beginn ihres Bundesparteitags zeigt sich die SPD in der Koalitionsfrage tief gespalten: Die Parteispitze will ergebnisoffen mit der Union reden - Gegner der GroKo sehen dagegen das Überleben der Partei gefährdet.