Alexander Gauland wird nach SPIEGEL-Informationen auf dem AfD-Parteitag in Hannover nicht für den Bundesvorsitz kandidieren. Damit ist eine Kampfkandidatur zunächst abgewendet. Zuvor hatte die "FAZ" berichtet.
Die 553 Delegierten wählen an diesem Wochenende einen neuen Parteivorsitz. Bislang wurde die AfD von einer Doppelspitze geführt - seit dem Austritt Frauke Petrys ist der Posten neben Jörg Meuthen jedoch vakant. Zudem war diskutiert worden, ob es künftig nur noch eine Solospitze geben solle. Gauland hatte sich im Vorfeld des Parteitags dagegen ausgesprochen und wurde selbst aus Parteikreisen als Kandidat ins Spiel gebracht. (Lesen Sie hier mehr über den Machtkampf um die AfD-Parteispitze.) Die Delegierten lehnten die Solo-Spitze auf dem Parteitag ab. 50,8 Prozent stimmten dagegen - notwendig wäre eine Zweidrittelmehrheit gewesen.
Gauland will nun als erster Stellvertreter kandidieren. Außerdem will er Alice Weidel als Beisitzerin für den Bundesvorstand vorschlagen. Die Ko-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion hatte bislang angekündigt, auf eine Kandidatur verzichten zu wollen.
Nach SPIEGEL-Informationen gibt es beim rechten Flügel Verärgerung über Meuthen. Dieser habe Gauland erst gebeten, zu kandidieren, um den als gemäßigt geltenden Kandidaten Georg Pazderski zu verhindern. Als der Berliner Landeschef jedoch eine Kampfkandidatur gegen Meuthen ankündigte, habe letzterer lieber einen Deal mit dem Herausforderer gemacht.
source : ama/brk
Samstag
2 Dezember 2017
18:34:30
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Beim AfD-Parteitag ist eine Kampfkandidatur vorerst abgewendet: Alexander Gauland kandidiert nach SPIEGEL-Informationen nicht für den Posten des Sprechers.