AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Reuters
Freitag

1 Dezember 2017

12:51:36
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Lindner gibt den Politikberater

Für die FDP brach er die Gespräche über eine Regierungsbeteiligung ab, nun hat Christian Lindner einen Ratschlag für die Union. Auch zum künftigen Umgang mit der AfD äußerte sich der Chef der Liberalen.

Christian Lindner galt bislang nicht als großer Anhänger einer Großen Koalition. Doch nun hat sich der FDP-Chef positiv zu einer Neuauflage des Bündnisses von Union und SPD geäußert. Dies wäre "in jedem Fall stabiler und günstiger als Jamaika", sagte der FDP-Chef der "Rheinischen Post". Lindners Begründung: Die Union habe den Grünen in den Sondierungsgesprächen viele Zugeständnisse gemacht, die teuer und gefährlich gewesen seien.

Die FDP hatte die Sondierungen mit CDU, CSU und Grünen am vorletzten Sonntag abgebrochen. Lindner verteidigte diese Entscheidung nun erneut damit, eine Jamaikakoalition wäre "von Anfang an bestimmt gewesen von inneren Fliehkräften und Streit". Es sei unverantwortlich, "eine von vornherein instabile Regierung zu bilden".

Bislang sind noch nicht einmal Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD in Sicht, der Vizechef der Sozialdemokraten, Olaf Scholz, kündigte an, seine Partei werde sich "viel Zeit lassen". Lindner warnte nun, die SPD verlange "hohe Preise" für eine erneute Regierungsbeteiligung. Sein Ratschlag für CDU und CSU: "Die Union darf sich nicht erpressen lassen, sondern sollte notfalls eine Minderheitsregierung in Erwägung ziehen."