Sie wollen endlich Klarheit, das ist ja verständlich. Die Abgeordneten der CSU-Landtagsfraktion möchten wissen, wer künftig an der Spitze ihrer Partei steht, wer das Land regiert - und wer sie in die Landtagswahl im Herbst 2018 führen wird. Seit Wochen fühlen sie sich hingehalten vom bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Horst Seehofer, 68, dem es zuletzt vergangenen Donnerstag gelungen war, eine Entscheidung erneut zu verschleppen.
Jetzt reicht es uns, haben sich in der Fraktion offenbar die Fans von Seehofers ärgstem Rivalen Markus Söder gedacht - und durchgesetzt, dass man für kommenden Montagmorgen die Nominierung eines CSU-Spitzenkandidaten auf die Tagesordnung setzt. Zwar liegt diese Entscheidung gar nicht bei der Fraktion, sondern der Partei, hohen symbolischen Wert hätte sie aber dennoch. Zudem erhöhte allein die Ankündigung den Druck auf Seehofer, nicht weiter auf Zeit zu spielen.
source : spiegel
Donnerstag
30 November 2017
13:32:30
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Die Landtagsfraktion macht Druck im CSU-Machtkampf. Doch Ministerpräsident und Parteichef Seehofer pokert weiter. Soll Gefolgsmann Joachim Herrmann seinen Rivalen Markus Söder ausbremsen?