Das Congress Centrum in Hannover ist ein vertrauter Ort für die AfD. Hier hielt die Partei schon einmal ihren Bundesparteitag ab. Damals musste sich Parteichefin Frauke Petry vor den Delegierten dafür rechtfertigen, dass sie sich am Abend zuvor beim Berliner Bundespresseball vergnügt hatte.
Das war im November 2015. Seitdem hat sich manches geändert im AfD-Kosmos. Die Rechtspopulisten sitzen im Bundestag, und Petry hat die Partei verlassen. Den jüngsten Bundespresseball mied die AfD-Spitze diesmal komplett - trotz Einladung.
Eines aber ist gleich geblieben: Die AfD findet nicht zur Ruhe, sie ringt um den Kurs und die Macht in der Partei.
Wenn sich die Delegierten an diesem Wochenende in Hannover treffen, droht vor allem Ärger um die Neubesetzung der Doppelspitze. Bereits im Sommer hatte Petrys langjähriger Co-Vorsitzender Jörg Meuthen seine erneute Kandidatur angekündigt. Meuthen aber hat sich seither viele Gegner gemacht, weil er ankündigte, ins Europaparlament zu wechseln, zugleich aber sein Landtagsmandat in Baden-Württemberg für eine nicht näher definierte Übergangszeit zu behalten. Das kam in weiten Teilen der Partei nicht gut an. Jüngst ließ Meuten verbreiten, er werde sein Mandat im Landtag "in einigen Wochen" niederlegen.