Das berichtet am Samstag die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Dem Bericht zufolge verließen von Januar bis September knapp 39.000 abgelehnte Asylbewerber das Land, während nur knapp 35.000 Ausreiseentscheidungen gegenüber abgelehnten Asylbewerbern rechtsgültig wurden. Für das Jahr 2016 habe die EU eine Rückführungsquote von knapp 106 Prozent errechnet. ِDeutschland liegt damit vor Malta mit 101 Prozent.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière forderte zuvor im RND-Interview die schnellere Abschiebung von Flüchtlingen, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Er sagte, dass alle neu angekommenen Flüchtlinge in den Zentren für Ausreiseentscheidungen bleiben sollen. Wenn ihre Asylanträge positiv beschieden werden, werden sie in den Bundesländern verteilt.
Im August hatte die EU-Kommission von den EU-Mitgliedsstaaten mehr Entschlossenheit bei Abschiebungen gefordert. Es sei "nicht akzeptabel, dass diejenigen, die kein Bleiberecht in der EU haben, irregulär oder heimlich in den Mitgliedsländern bleiben", hatte der für Migration und Inneres zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos gesagt.