AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Islam.de
Sonntag

12 November 2017

05:51:23
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Lexington (US-Bundesstaat Kentucky)

Tränen und Umarmung vor Gericht / Vater vergibt Mörder seines Sohnes

Ein junger Mann soll nur eine Pizza ausliefern. Doch als er sein Ziel erreicht, wird er ausgeraubt und erstochen. Statt den Täter zu verurteilen, verzeiht der Vater dem Mörder seines Sohnes. Im Gerichtssaal kommt es zu ungewöhnlich emotionalen Szenen.

Damit hat selbst die Vorsitzende Richterin nicht gerechnet. Die Anwesenden in ihrem Gerichtssaal in Lexington (US-Bundesstaat Kentucky) erleben bei der Urteilsverkündung ungewöhnlich emotionale Szenen. Als der Vater eines getöteten Pizzaboten anfängt zu sprechen, kommen sogar ihr die Tränen. 

Der Grund: Statt dem Mann, der am Tod seines Sohnes beteiligt gewesen war, zu verurteilen, verzieh Sombat Jitmoud dem Angeklagten. "Ich gebe dem Teufel, der dich getäuscht und dich irregeführt hat, die Schuld an einem so schrecklichen Verbrechen", zitiert CNN Jitmoud. "Ich mache dir keinen Vorwurf. Ich bin dir nicht böse. Ich vergebe dir." Nach der Verurteilung umarmte er Trey Relford, der weinte, als es passierte.

Jitmoud sagte, dass Vergebung im Geiste des Islams sei. Der Islam lehre, dass Gott nicht in der Lage sei, jemandem zu vergeben, bis die Person, der Unrecht getan wurde, dieser Person verzeiht. "Die Tür der Gelegenheit für Gott, dir zu vergeben, ist offen. ... Also, erreiche Ihn. Du hast ein neues Kapitel des guten Lebens vor dir", sagte Jitmoud zu Relford.

Sohn ausgeraubt und ermordet

Jitmouds Sohn Salahuddin verdiente sein Geld CNN zufolge als Pizzabote. Im April 2015 lieferte er den Angaben zufolge eine seiner letzten Bestellungen aus, als er in einem Apartment-Komplex in Lexington überfallen, ausgeraubt und schließlich erstochen wurde.

Drei Verdächtige wurden für den Mord an Salahuddin verhaftet, doch eine Jury entschied, nur Relford anzuklagen. Den Beamten zufolge hatte er den Raub geplant, auch wenn er selbst nicht zugestochen haben soll. Relford bekannte sich vor Gericht schuldig und wurde zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt.

An den Vater des Getöteten gewandt sagte Relfort: "Es gibt nicht viel, was ich sagen kann. Es tut mir leid, was an dem Tag passiert ist." Nach der Verkündung des Strafmaßes flüsterte Jitmoud Relford ins Ohr, "Gutes zu tun", wenn er aus dem Gefängnis kommt, und dass er "darauf vertrauen könne, dass Allah vergibt".