AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : spiegel
Donnerstag

9 November 2017

15:26:54
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Nato verfehlt Ziele für Truppenaufstockung

Mit zusätzlichen Soldaten will die Nato Afghanistan sicherer machen. Bis auf die USA ist kaum jemand bereit, seine Truppen kräftig aufzustocken. Muss Deutschland sich stärker engagieren?

Die Nato-Staaten haben beim Treffen der Verteidigungsminister ihre Ziele für eine Truppenaufstockung in Afghanistan verfehlt - wegen fehlender Zusagen der Europäer. Laut Diplomaten fehlen von den vorgesehenen 3800 Soldaten immer noch rund 300. Zudem müssen die USA, anderes als geplant, den Löwenanteil der Zusatztruppen stellen.

Hinter den Kulissen wird damit der alte Streit um das sogenannte "burden sharing" innerhalb der Nato neu entfacht. Die Stimmung zwischen den USA und Europa ist angespannt. Von einer fairen Lastenteilung könne keine Rede sein, vielmehr müssten die Amerikaner erneut die Hauptverantwortung tragen, beklagen US-Vertreter.

Hintergrund für den Ärger sind die Pläne zur Aufstockung der Trainingsmission für die afghanische Armee. Nachdem US-Präsident Donald Trump vor einigen Wochen eine deutliche Erhöhung der US-Truppen für die Unterstützung der Afghanen angekündigt hatte, drängten die US-Militärs bei der Nato darauf, dass die Europäer nachziehen. Die US-Forderung: Vom zusätzlichen Kontingent sollten die Partner die Hälfte stellen.

Die Verhandlungen aber liefen ins Leere. Zwar einigte man sich auf einer Truppensteller-Konferenz Ende Oktober auf eine Erhöhung um rund 3800 Soldaten für die Trainingsmission "Resolute Support". Statt der angepeilten Hälfte aber sollten die USA mit 2800 Soldaten den Großteil tragen. Die anderen Partner aber sagten am Ende nicht einmal die verbleibenden 1000 Soldaten zu, sondern nur 700.