Nachdem Kopftuchstreit in einer Vorlesung an der Universität Würzburg, habe sich die Professorin Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Dozentin für Soziologie und Politikwissenschaften, in einer E-Mail von der muslimischen Studentin entschuldigt.
Anzeige
Wie die Mainpost berichtet, bedauere die Dozentin in dem Schreiben ihre Ausdrucksweise gegenüber der Studentin, sprach aber auch von Missverständnissen. Sie habe eine „derartige Welle der Empörung und der Aufregung“ nicht erwartet. Zudem kündigte sie an, das Schreiben in der nächsten Vorlesung öffentlich vorzutragen. Die Studentin soll die Entschuldigung angenommen haben, auch wenn sie diese als „unglücklich formuliert empfinde“.
Was war vorgefallen?
Vergangene Woche habe die Dozentin für Soziologie und Politikwissenschaften die Studentin aufgefordert ihr Kopftuch abzulegen, als Zeichen des Respekts vor einer universitären Einrichtung und vor ihr als vortragender Professorin. Da alle Männer ihre Caps und Mützen ablegen mussten, sollte die junge Frau nachziehen. Doch die Studentin weigerte sich und verließ den Saal.
Als andere Studenten auf die Religionsfreiheit verwiesen, soll die Professorin jedoch entgegnet haben, dass „solche in der Gesellschaft herrschen kann, nicht aber in der Wissenschaft“.
„Kopftuchverbot nicht akzeptabel“
Der Vorsitzende der Studierendenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Selçuk Çiçek, äußerte sich zu dem Vorfall an der Universität Würzburg. „Mit großer Sorge registrieren wir eine wachsende Zahl islamfeindlicher Vorfälle an Hochschulen. Offenbar werden Ressentiments gegenüber Muslimen seit den Wahlerfolgen der AfD immer ungenierter ausgelebt und kundgetan“, erklärt Çiçek. Es sei nicht akzeptabel, dass eine Professorin einer öffentlichen Universität unser Grundgesetz derart missachte und die darin verbriefte Religionsfreiheit aushohle mit einem plumpen Basecap-Vergleich.
source : dpa
Donnerstag
2 November 2017
20:06:47
864204
Der Streit um das Kopftuch einer muslimischen Studentin an der Universität schlägt bundesweit hohe Wellen. Nun hat die Professorin in einer E-Mail um Entschuldigung gebeten.