AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Riad (Auslandsdienst)
Mittwoch

25 Oktober 2017

06:11:32
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Iran

USA wollen Trump-Ordnung am Persischen Golf

US-Außenminister Rex Tillerson ist zum Auftakt seiner Rundreise in die Region des Persischen Golfes zunächst in der saudischen Hauptstadt Riad eingetroffen.

Laut Medienberichten will sich Tillerson bei seinen saudischen Gesprächspartnern neben den bilateralen Beziehungen vor allem für die Verringerung der Differenzen zwischen Saudi-Arabien und Katar, die Verstärkung der Beziehungen dieser beiden Länder und infolge für die Bildung einer neuen Anti-Iran-Koalition einsetzen. Washington ist darum bemüht, kurz vor der völligen Vernichtung der Terromiliz IS in Westasien, die von ihm gewünschte poltische Ordnung in dieser Region zu schaffen. Zu den Schwerpunkten dieser Ordnung nach Lesart Trump, zählen die Stärkung Saudi-Arabiens und die Schwächung Irans. Aus diesem Grund wählte Trump Riad als erste Station seiner ersten Auslandsreise als US-Präsident und unterzeichnete bei diesem Besuch mitlitärische und nicht-militärische Verträge im Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar mit den Saudis. Mit dem zuvor in der US-Politik nur selten dagewesenen Fokus auf die Region und die völlige Unterstützung Riads, bewirkte Washington, dass die alten Differenzen zwischen Saudi-Arabien und Katar erneut aufbrachen. Diese Differenzen wurden deutlich, als die US-Amerikaner und Saudis versuchten die Region Westasien gegen einen anderen wichtigen Akteur in der Region, nämlich die IR Iran, zu mobilisieren.

Aus der Sicht Washingtons und Riads ist die IR Iran - ein mächtiges und unabhängiges Land - das Haupthindernis für die Herstellung der von Trump gewünschten Ordnung in der Region. Die führenden Politiker beider Länder setzten also ihr Vorgehen gegen Iran unter haltelosen Vorwürfen, wie der angeblichen Nicht-Einhaltung des Atomabkommens, der Unterstützung des Terrorismus sowie des Expansionismus, auf ihr Arbeitsprogramm. Unterdessen wurden die Israelis unter US-Vermittlung zu den Verbündeten der Saudis.

Der Versuch der Trump-Regierung zur "Eindämmung Irans" ist jedoch nichts Neues. Derartige Versuche haben bereits vor vier Jahrzehnten nach dem Sieg der Islamischen Revolution in Iran begonnen. Fast alle US-Präsidenten haben in diesem Zeitraum ihre Chance für eine "Eindämmung Irans" geprüft. Jedesmal wurde aber die Macht und der Einfluss Irans in der Region stärker. Die besondere geographische Lage Irans, seine dynamische Bevölkerung, seine Wertmaßstäbe und seine industrielle Infrastruktur haben bewirkt, dass sich die Position dieses Landes trotz aller Intrigen und Feindseligkeiten Tag für Tag verstärkt. Zur Zeit haben die USA mit Hilfe ihrer Vebündten in der Region, wie Saudi-Arabien und das israelische Regime, die Fähigkeiten und den Einfluss der iranischen Revolutionsgarde (Sepah) zum Ziel genommen. Die US-Spitzenpolitiker gaben in den letzten Wochen ganz offen bekannt, dass sie durch die Verhängung von Sanktionen gegen die Revolutionsgarde, die aktive Rolle dieses Organs außerhalb der iranischen Grenzen beeinträchtigen und zwischen Teheran und seinen Freunden, vor allem im Irak, eine Trennung schaffen wollen. Aus diesem Grunde gehören die Beratungen über Sanktionen gegen die iranische Revoutionsgarde und die Versöhnung zwischen Bagdad und Riad zu den Schwerpunkten der Reise Tillersons in die Region.

Trotz allem haben die Geschichte, die Tradition und die Kultur der Region neben einer großen Menge von Differenzen, Konkurrenzen und Feindschaften unter den arabischen Ländern verursacht, dass eine anti-iranische Allianz, wie sie sich die USA wünschen, noch nicht zustande gekommen ist, und auch in der Zukunft nicht entstehen wird.