AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Bagdad (IribNews/ AFP) -
Dienstag

17 Oktober 2017

05:48:01
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Irak

Irak: Gouverneur von Kirkuk geflohen

Unmittelbar nach dem Start der Offensive der irakischen Streitkräfte auf die von Kurden kontrollierte Region um Kirkuk im Norden des Landes hat sich der Provinzgouverneur, Najmaldin Karim, möglicherweise nach Erbil abgesetzt.

Karim sei in Begleitung von drei seiner Leibwächter geflohen, hieß es aus Militärkreisen im Irak. Er hatte die Provinz-Bewohner aufgefordert, ihren Wohnort gegen Angreifer zu verteidigen.

Die irakischen Streitkräfte haben nur binnen weniger Stunden nach Beginn der Offensive wichtige Einrichtungen,  darunter das Gebäude der Regionalregierung, eingenommen.

Auch das Ölfeld Baba Gargar und North Oil Company (NOC) seien wieder unter Kontrolle der Zentralregierung. 

Bewohner der überwiegend kurdischen Stadt berichteten ebenfalls davon. In Kirkuk sowie anderen umstrittenen Gebieten wurde die irakische Flagge gehisst.

Nach Angaben von Sicherheitskräften rückte die Anti-Terror-Einheit (CTS) mit etwa zehn Militärfahrzeugen vor und bezog in der Innenstadt Stellung. Einem hohen Polizeioffizier zufolge nahmen die Regierungskräfte auch den Militärflughafen Kirkuks ein.

Mit der Militäraktion reagiert die irakische Zentralregierung auf Pläne der Kurden, sich vom Rest des Landes abzuspalten. Kirkuk und die gleichnamige Provinz sind in dem Konflikt besonders umstritten, da die Region zu den ölreichsten des Irak gehört.

Tausende meist kurdische Einwohner von Kirkuk fliehen vor irakischen Regierungstruppen, berichtet die lokale Migrationsbehörde. Sie hätten die kurdischen Viertel in Richtung der Städte Erbil und Sulymanija verlassen.

Gestern Nachmittag waren kurdische Spitzenpolitiker zu einem Krisentreffen zusammengekommen. Mit dabei war auch der irakische Staatspräsident Fuad Masum, ein Kurde.

In der Nacht auf Montag hatte der irakische Premierminister und Oberbefehlshaber, Haider Al-Abadi, seinen Kämpfern den Befehl erteilt, die Sicherheit in den Militärbasen und Staatsobjekten in der umkämpften Provinz Kirkuk zu gewährleisten. Die Bedingung der irakischen Regierung, dass die Kurden zuerst das Sezessionsreferendum vom 25. September für nichtig erklären müssten, werde man aber nicht erfüllen.