Nach seiner Rückkehr aus Cox’s Bazar im Südosten Bangladeschs, direkt an der Grenze zu Myanmar, sagte Kasseck gestern dem Tagesspiegel: "Die Muslime in dieser Region befinden sich in einem kritischen und katastrophalen Zustand. Sie leben in Lagern ohne ein Dach über ihrem Kopf."
"Dort leben jetzt rund 500.000 Menschen, mehrheitlich Kinder, auf engstem Raum", fügte er hinzu. "Das sind zumeist einfach nur Reisfelder, auf denen sich die Rohingya niedergelassen haben. Da gibt es weder Zugang zu Wasser noch sanitäre Anlagen. Wir versuchen, die dortigen Bedingungen so rasch wie möglich zu verbessern, zum Beispiel mithilfe von neuen Brunnen und Wasserfiltern", hieß es weiter.
Die Flucht der Rohingyas nach Bangladesch, ist die größte Flüchtlingsbewegung in den letzten Jahren, sie konfrontiert das Land mit größten Herausforderungen, hob der DRK-Nothilfe-Experte hervor.
Seit dem erneuten Ausbruch der Gewalt gegen die Rohingya-Muslime am 25.August 2017 sind mehr als 6.000 Menschen getötet und 8.000 weitere verletzt worden. Trotz regionaler und internationaler Warnungen vor der Fortsetzung der Gewalt gegen die Rohingya-Muslime in Myanmar berichten Nachrichtenquellen von der Tötung der Muslime in dieser Region. Die Zahl der aus Myanmar geflohenen Rohingya steigt weiterhin. Der Rakhine-Staat im Westen von Myanmar ist seit 2012 Schauplatz der Übergriffe von radikalen Buddhisten und der Armee auf die Rohingya. Die Regierung von Myanmar gewährt dieser Minderheit keine Bürgerrechte.